Ein Gartenhaus bauen – Eine einfache Anleitung Schritt für Schritt

18.08.2017

Ein Gartenhaus kann viele Funktionen erfüllen: Es kann ein Ort sein, wo man in Ruhe seinem Hobby nachgehen kann, es kann als Gartenbüro genutzt werden, man kann es als Geräteschuppen für Gartenwerkzeuge oder als Lagerraum für alte Möbel und Gartenmöbel verwenden, man kann eine Gartensauna dort einrichten oder einfach nur eine Gartenlounge, auf deren Terrasse man jeden Tag nach der  Arbeit einen kleinen kostenlosen Urlaub macht oder grillt. Die kleinen Holzhäuser im Garten werden als Yogaraum, Fitnesszentrum, Werkstatt, Atelier, Gästezimmer, Ferienwohnung, Gartenlaube oder als Zimmer für Teenager verwendet.

Wer genug Platz im Garten hat und sich ein Gartenhaus zulegen möchte, steht prinzipiell vor zwei Alternativen: Man kann das Gartenhaus selbst bauen, was meist preislich die günstigste Lösung ist aber es muss gekonnt sein, wenn das Ergebnis hinterher (und am besten auch noch Jahre später) vorzeigbar sein soll. Statik, Auswahl des Holzes Holzverbindungen und eine Konstruktion, die auch eine trocknungsbedingte Schrumpfung des Bauholzes erlaubt ohne gleich breite Risse zu zeigen erfordern ein gewisses Maß an Wissen über den Holzbau.

Wer etwa mehr anlegen will aber in Punkto garantierte Qualität keine Kompromisse oder Risiken eingehen möchte, kann sich auch die Angebote von Fertigherstellern im Internet ansehen und sich dort aus der Riesenauswahl von Baustilen, Größen, Funktionen, Grundrissen, Wandstärken und optischen Eigenschaften das passende Gartenhaus heraussuchen.

Die vollständigen Gartenhäuser werden dann als Pakete geliefert und können mithilfe einer ausführlichen Bauanleitung von den meisten Hobbyhandwerkern innerhalb eines oder weniger Tage zusammengebaut werden. Mehr Spaß und auch etwas Arbeitserleichterung hat man, wenn man einen zweiten Handwerker dazu holt.

Wir möchten diesen Prozess im Folgenden einmal etwas näher beleuchten und Ihnen damit auch eine Planungshilfe geben.

Insbesondere sind wichtig:

  • Materialien
  • Werkzeuge
  • Arbeitsschritte

Gartenhaus bauen: Materialien

Die Wahl eines passenden Holzes ist etwas für gut Informierte. Wer sicher gehen möchte, für den empfehlen wir das Studium unseres Artikels Die 10 größten Fehler beim Bauen eines Gartenhauses. Unter Punkt drei finden Sie einige Hinweise zur Wahl der richtigen Holzart. Fachmännisch für die jeweiligen Zwecke zugesägtes Holz auszuwählen ist auch nicht ganz einfach. Falls Sie einen Zimmermann oder Schreiner in der Bekanntschaft haben, bitten Sie ihn vielleicht am Besten in diesen Punkten um Hilfe, falls Sie Ihr neues Gartenhaus komplett in Eigenregie bauen möchten. Wir gehen hier der Einfachheit halber einmal von einem vorgefertigten Bausatz aus.

Materialliste:

  • Bauholz oder Bausatz
  • Holzpflegemittel (je nach Erfordernissen und gewünschter Optik: Holzöle, Firnisse, Holzschutzgrundierung und Lasur. Lassen Sie sich am besten für Ihre gewählte Holzart beim Fachhandel beraten oder bestellen Sie bei uns einfach die Gartenhaus-Farben Remmers HK Lasur in der empfohlenen Menge mit.
  • Winkelbleche
  • Schrauben mit Senkkopf und Nägel, beides in verschiedenen Größen
  • Material zum Dachdecken, etwa Schindeln (Bitumen oder Schiefer) Dachpfannen, Material für Flachdächer oder begrünte Dächer. Bei Hansagarten24 können Sie für Flachdächer Dachbahnen mitbestellen oder für Satteldächer können Sie ICOPAL Dachschindeln in Ihrer gewählten Farbe mitbestellen. Dachpappe für einen primären Wetterschutz ist in der Lieferung sowieso schon einbegriffen
  • Materialien zum Isolieren, falls Sie das schon gleich im ersten Schritt machen möchten
  • Fundamentmaterial (Je nach Fundamentart: Kies, Split, Sand, Gehwegplatten, Beton)
  • Montageholz

Arbeitsschritte zum Bau des Gartenhauses

1.Schritt – Planung

Dazu gehört auch, dass Sie den vorhandenen Platz im Garten ausmessen und mit den von Ihnen in Betracht gezogenen Gartenhausmodellen abgleichen. Achten Sie auf den Abstand zu den Grundstücksgrenzen. Im Zweifel ist es immer gut, den Nachbarn in die Planungen mit einzubeziehen, damit es später keinen Ärger gibt.

Sobald Sie sich für Ihr Modell entschieden haben, messen Sie den Standort im Garten aus, markieren die Ecken mit Pflöcken, die Höhe mit einer Stange und machen sich eine Vorstellung von der Größe, wo die Fenster und Türen sein werden, der Zugangsweg und so weiter.

Die Frage der Baugenehmigung ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Meist hängt die Notwendigkeit vom umbauten Raum, der geplanten Nutzung, Heizung und Fundament ab. Sprechen Sie mal mit Ihrem Bauamt, um die lokalen Erfordernisse bei Ihnen zu erfahren.

Die Nutzung sollte man nicht zu eng planen, da sich Nutzungen meist im Laufe der Zeit den aktuellen Wünschen der Besitzer anpassen. Man ist also gut beraten, von Anfang an ein Gartenhaus zu planen, welches groß genug ist, auch verschiedene Nutzungsarten zu erlauben.

Vom Standort her sind in unseren oft eher feuchten Klimaverhältnissen sonnige Lagen in Ordnung. Holz wird nicht schnell zu heiß ist ein guter Wärmeisolator auch gegen vorübergehende Sonnenbestrahlung und eine lauschige Lage unter einem großen Baum mag zwar optisch reizvoller sein aber ist vermutlich auch feuchter. Wenn Sie wissen, was Sie tun und wie Sie Ihr Gartenhaus gut gegen Feuchtigkeit schützen, geht das auch. Ansonsten erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema: Gartenhaus und Regenwetter – Vorbereitung auf den Herbst.

2. Schritt – Fundament machen

Obgleich auch Gartenhäuser ohne Fundamente gebaut werden, manchmal auch um der Notwendigkeit einer Baugenehmigung aus dem Weg zu gehen, ist es vom bautechnischen her auf jeden Fall sinnvoller ein Fundament zu erstellen. Dieses dient sowohl der Verankerung des Gartenhauses im Boden, so dass es auch starken Stürmen gewachsen ist und zum anderen schafft es eine  ebene und trockene Unterlage, auf der das Gartenhaus gut errichtet werden kann. Prinzipiell gibt es Punkt-, Streifen- und Plattenfundamente. Die Frage, was ein genehmigungstechnisch relevantes Fundament ist, klären Sie wieder am besten auf Ihrem Bauamt. Eine drainierte Grube mit Schotter und Gehwegplatten darüber ist zunächst mal nur ein Platz aber kein Fundament. Wenn sich darunter Punktfundamente verbergen, die zur Verankerung eines Holzhauses geeignet sind, was ist es dann?

Wenn Sie wegen der Größe, Standort, Einrichtung und/oder der geplanten Nutzung sowieso eine Baugenehmigung benötigen, dann empfehlen wir, gleich ein richtiges Fundament zu gießen. Eine ausführliche Anleitung zur Fertigung verschiedener Fundamentarten finden Sie in unserem Blogbeitrag hier: Welche Fundamenttypen werden bei einem Gartenhaus am meisten verwendet

Nachdem das Fundament zwei Wochen ausgehärtet ist, kommt der nächste Schritt.

3. Schritt – Bodenbalken und Wände

Wir gehen hier einmal davon aus, dass Sie ihr Gartenhaus in Blockbohlenbauweise errichten. Das trifft für die meisten Fertigbausätze zu. Auf dem Fundament sollten Sie jetzt eine ebene Grundfläche haben oder jedenfalls unter den Wänden die Ringbalken eben  ausrichten können und mit Metallwinkeln im Fundament fixieren können. Wenn Sie diese etwas erhöht anbringen und unter den Auflageflächen mit Dachpappe ausstatten, dann haben Sie später genug Lüftung unter dem Boden und das Holz ist vor Kriechnässe von unten geschützt. Im Unterschied zu den meisten anderen Teilen des Gartenhauses werden Sie diese Bestandteile des Unterbaues in der Regel später nicht mehr mit Holzpflegemitteln erreichen können, so dass Sie dort entweder kesseldruckimprägnierte Teile verwenden oder sie vor der Verlegung einmal rundherum mit Holzschutzlasur behandeln. Wenn Sie Ihr neues Gartenhaus bei Hansagarten24 bestellen, dann erhalten Sie die Fundamentbalken sowie den gesamten Unterboden bereits vorbehandelt und können sich diesen Arbeitsschritt sparen.

Auch könnten Sie schon in dem Stadium eine eventuell für später geplante Isolierung mit in Betracht ziehen und den Boden bereits jetzt mit einer gut unterlüfteten Isolierung versehen. Zu dem Zweck könnten Sie etwa mit stabilen Stein- oder Glaswolleplatten arbeiten, die Sie genau so zwischen die Trägerbalken einfügen, dass sie genau bis unter die Bodendielen reichen und gleichzeitig vom Untergrund entfernt sind. Eine genaue Anleitung finden Sie in unserem Blogbeitrag zur Isolierung von Gartenhäusern.

Legen Sie die Bodenbalken gemäß der Anleitung oder Ihres Bauplanes rechtwinklig aus und verschrauben Sie sie an den Ringbalken.

Auch für den folgenden Aufbau der Wände gilt: Die Holzteile sind jetzt noch unverbaut am besten von allen Seiten zu erreichen und Sie könnten mit mindestens grundierten Teilen arbeiten.

Die Wände werden dann mit Wandbohlen – je nach gewählter Wandstärke mit Nut und Feder oder Doppelnut und Feder- von unten nach oben aufgebaut. Hier brauchen Sie Ihr Montageholz, welches mit passender Nut ausgestattet ist, so dass Sie die Bohlen nicht auf die empfindliche Feder schlagen müssen, um sie ineinander zu fügen. Achten Sie beim Aufbau auch darauf, dass sie immer in der Waagerechten bleiben, damit sich nicht kleine Fehler addieren können.

4.Schritt – Das Dach

Bei einem Gartenhaus mit Satteldach wird die erste Reihe der Dachbalken in der Regel auf den Längswänden angebracht. Nachdem Sie den Giebel montiert haben, haben Sie die Aussparungen für die restlichen Dachbalken und schon ist der Dachstuhl fertig. Auch hier ist eine gute Verschraubung oder eine unterstützende Sicherung mit Locheisen sinnvoll. Sie sollten nicht auf das Eigengewicht des Daches alleine setzen, dann dieses kann bei Stürmen bei starken Sogwirkungen auch insgesamt abgehoben werden. Eine Vorkehrung, dass ein solcher Sturm nicht die Verbindung zwischen Nut und Federn der Wände trennt, erreichen Sie durch senkrechte Sturmanker im Inneren, die die untere Wandbohle mit der oberen verbindet. Dabei müssen Sie wegen der in den nächsten Wochen folgenden Setzung mit Rutschleisten arbeiten.

Ebenfalls eine gut gesicherte Verbindung zwischen Dachsparren und -pfetten ist wichtig. Diese können Sie aber auch nach Fertigstellung des Daches von unten nachträglich in Form von Sparren-Pfetten Verbindern anbringen.

Die Dachschalung kann nun aufgebracht werden und jedes Brett wird mit den Dachpfetten verschraubt. Wenn Sie eine Handkreissäge haben, können Sie die Dachränder danach gerade zusägen.

Im Lieferumfang befindet sich genug Dachpappe, um das Dach nun vor Regen zu schützen. Als dauerhafte Lösung ist jedoch eine weitere Deckung anzuraten. Sie können bei uns ICOPAL Dachschindeln in verschiedenen Farben gleich mitbestellen oder Sie besorgen sich Ihr eigenes Material.

Das Giebelzierbrett und die Traufenleiste schließen das Dach dann ab und geben Ihrem Gartenhaus eine gefällige Optik im Dachbereich.

5.Schritt – Boden verlegen

Falls Sie den Boden jetzt schon isolieren möchten, dann könnten Sie das zuerst machen oder eine Isolierung und einen Fußboden später noch auf den ursprünglichen Boden legen. Die Bodendielen werden direkt auf die Tragebalken genagelt. Lassen sie etwas Platz (etwa 3mm) zu den Außenwänden und bringen Sie die Fußleisten an den Seitenwände an.

6.Schritt – Tür- und Fensterrahmen

Die Rahmen umfassen die seitlichen Aussparungen in den Wänden am Ende von beiden Seiten, werden aber nicht mit den Wänden verschraubt. Vielmehr sollen die Wände bei der folgenden Setzung in den Rahmen noch leicht nach unten wandern. Dazu ist auch die Spalte gedacht, die oben gelassen wird. In den folgenden Wochen wird diese immer schmaler werden und schließlich verschwinden. Falls etwas übrig bleibt, kann die Spalte mit nachgiebigen Material, wie Steinwolle oder ähnlichem verschlossen werden. Keinesfalls ist Bauschaum zu verwenden. Nach der Montage der Rahmen können die Türe und die Fenster eingesetzt werden.

7.Schritt – Elektrik und Wasser

Ein Stromanschluss dürfte für die meisten Gartenhäuser sinnvoll sein. Ob Sie darin mal etwa basteln möchten, eine Bohrmaschine benutzen, Beleuchtung oder Strom für die Musik bei der Gartenparty. Wasser kann ebenfalls nützlich sein, etwa zur Gartenbewässerung oder wenn Sie eine Bewohnung planen. Für beides empfehlen wir, dass Sie sich vorher entsprechend schlau machen oder besser direkt einen Fachmann die Arbeiten ausführen lassen. Pfusch – auch in bester Absicht – kann bei beiden Installationen nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich sein. Auch Wasser ist in einem Gartenhaus aus Holz nur gut kontrolliert einzusetzen, damit das Holz nicht durch tropfende Installationen dauerhaft nass wird.

8.Schritt – Anstrich

Wenn Sie unserem Rat gefolgt sind, alle Teile vor dem Zusammenbau zu grundieren, dann brauchen Sie jetzt bloß noch die Endanstriche vorzunehmen. Lassen Sie Ihrer Fantasie ruhig freien Lauf und nutzen Sie die Möglichkeiten eines Raumes der vom Haupthaus unabhängig ist auch ruhig einmal aus, um stilistisches Neuland zu betreten. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Wetterschutz von außen gegeben ist. Eventuell haben Sie ja schon die passende Menge Lasur für Ihr neues Gartenhaus gleich mitbestellt, dann können Sie sich jetzt alle Überlegungen zur Farbe und den Bedürfnissen Ihrer verwendeten Holzart sparen.

9.Schritt – Einrichtung

Welcher Bestimmung Sie Ihr neues Gartenhaus übergeben, liegt nun ganz bei Ihnen und entsprechend wird die Einrichtung innen und außen variieren. Ob Sie eine Werkstatt einbauen, Einbauschränke, Hochbetten, Bänke, Speicher, ein Vordach oder eine Terrasse anbauen, ein Gartenhaus aus Holz hat den Vorteil, dass Sie entsprechende Ein- und Anbauten leicht mit einfachen Heimwerkerwerkzeugen vornehmen können.

Auch das nachträgliche Anbringen von Dachrinnen ist eine Überlegung wert. Einmal hält es bei Regenwetter die Umgebung des Holzgartenhauses etwas trockener; es gibt weniger Spritzwasser und Sie könnten das Regenwasser vielleicht in einer Zisterne oder einem großen Behälter sammeln und vielseitig verwenden.

Werkzeugliste

Für die Werkzeugliste beschränken wir uns einmal auf Werkzeuge, die Sie zum Zusammenbau eines Bausatzes gebrauchen können. Beim kompletten Eigenbau sind etwa eine Tischkreissäge und Zimmermann-Spezialwerkzeuge etwa zur Herstellung der Holzverbindungen nötig

  • Hammer und Gummihammer
  • Handsäge (auch eine Stichsäge geht)
  • Handkreissäge
  • Wasserwaage
  • Bohrmaschine
  • Schraubenzieher (auch Bits für die Bohrmaschine oder ein Akkuschrauber gehen natürlich)
  • Leiter
  • Zollstock (auch ein Maßband könnte gut sein)
  • Pinsel und Farbroller sowie Zubehör zum Anstreichen
  • Winkel
  • Teppichmesser
  • Stechbeitel verschiedene Größen
  • Schubkarre