Viele Menschen können sich vorstellen, ein Gartenhaus aufbauen, aber scheuen den Aufwand und die Kosten für ein Betonfundament. 

Es ist aber durchaus möglich, ein Fundament für das Gartenhaus auch ohne Beton zu bauen, wenn das Haus nicht zu schwer ist und der Boden ausreichend tragfähig ist.

Dabei gibt es generell zwei verschiedene Ansatzweisen:

• die flächige Unterstützung mithilfe von z.B. Gehwegplatten 
• die punktuelle Unterstützung mit Einschlaghülsen oder anderen Methoden. 

Der Vorteil bei beiden Methoden: 

• es gibt keine Wartezeiten beim Aushärten des Betons 
• das Gartenhaus, der Pavillon oder die Grillhütte können gleich im Anschluss aufgestellt werden.

Wer wissen will, welche Methode am besten für sein Gartenhaus geeignet ist, findet in diesem Artikel hilfreiche Informationen.

Warum ist es sinnvoll, ein Gartenhaus-Fundament ohne Beton zu bauen?

Im Gegensatz zu einem Wohnhaus wird ein Gartenhaus oft aus leichteren Bau-Materialien errichtet und kann auch ohne eine massive Betonplatte oder ein aufwändiges Streifenfundament erstellt werden.
Für ein Blockbohlenhaus, ein Ständerwerk oder andere Wandarten reicht in den meisten Fällen ein Fundament, das man mit wenig Eigenleistung auch selbst herstellen kann. 

Vorteile eines Fundaments ohne Beton

Die Vorteile der Fundamentarten, die keinen Beton benötigen, überwiegen in den allermeisten Fällen

• Geringere Kosten
• Schneller Aufbau
• Keine Wartezeit zum Abbinden des Betons (üblicherweise 4 Wochen)
• Geringer ökologischer Fußabdruck
• Wenig Planungsaufwand
• Keine “schmutzigen Arbeiten“ mit Wasser und Zement
• Fundamente ohne Beton erfordern kein schweres Gerät wie Betonmischer
• Nach dem Abbau des Gartenhauses lassen sich die Fundamente oft mit wenig Aufwand entfernen und entsorgen oder wieder verwenden

Nachteile Beton ohne Fundament

In den allermeisten Fällen überwiegen die Vorteile eines Fundaments ohne Beton für ein Gartenhaus. Es gibt aber auch einige Ausnahmen:

• Das Gartenhaus wird aus massiven und schweren Materialien erstellt, wie Poroton, Ytong oder mit klassischen Backsteinen 
• Im Gartenhaus sollen schwere Gegenstände wie ein Grundofen, eine Waschmaschine  oder ein Klavier aufgestellt werden (obwohl man in diesen Fällen auch am vorgesehenen Ort ein punktuelles Betonfundament errichten könnte)

Geeignete Fundamentarten ohne Beton

Wer ein Gartenhaus ohne Beton bauen möchte, findet heute viele stabile und haltbare Alternativen. Die wichtigsten Lösungen sind einfach umzusetzen, bieten eine gute Lastverteilung und passen zu kleinen bis mittelgroßen Gartenhäusern bis 45 Quadratmeter.

Punktfundamente und Fundamentschrauben

Punktfundamente verteilen das Gewicht des Gartenhauses auf mehrere stabile Punkte. Üblicherweise wird an jedem Ständer oder alle 80 cm ein Punktfundament benötigt. Die Punktfundamente können direkt in den gewachsenen Boden gedreht, gebohrt oder geschlagen werden. Sie sind stabil und schnell zu montieren und benötigen keinen Beton.

Ein Vorteil ist, dass die Montage ohne große Erdarbeiten erfolgen kann. Fundamentschrauben lassen sich sogar mit einfachen Werkzeugen festziehen. Geeignet sind sie besonders bei leichten Gartenhäusern oder wenn der Untergrund gut verdichtet ist. Bei weichem, feuchtem Boden sollte man prüfen, ob zusätzliche Stabilisierung nötig ist.

Punktfundamente und Fundamentschrauben gelten als besonders flexibel, da sie sich auch bei unebenem Grundstück anpassen lassen. Sie ermöglichen eine gute Belüftung unter dem Haus und bieten Schutz vor Feuchtigkeit.

Holzbalken- und Kiesfundament

Ein Fundament aus Holzbalken kombiniert mit einer Kiesschicht ist einfach und umweltfreundlich. Zuerst wird eine Fläche ausgehoben und mit Kies oder Schotter gefüllt, geebnet und verdichtet.

Darauf werden dicke Kanthölzer als Träger für das Gartenhaus gelegt. Die Holzbalken verteilen das Gewicht gleichmäßig.

Die Vorteile eines Holzbalkenfundaments sind die gute Belüftung und der leichte Aufbau. Das Holz sollte auf jeden Fall druckimprägniert sein, um vor Fäulnis geschützt zu sein. Unter den Balken verhindert der Kies, dass das Regenwasser stehen bleibt und verbessert die Drainage. So bleibt das Haus trocken.

Ein Holzbalken- und Kiesfundament eignet sich gut für kleinere Gartenhäuser oder Geräteschuppen, besonders auf ebenen Flächen. 

Gehwegplatten als Untergrund

Gehwegplatten lassen sich einfach als Fundament für das Gartenhaus nutzen. Dazu wird der Boden begradigt, mit einer Schicht Schotter oder Kies verdichtet, und darauf werden stabile Gehwegplatten verlegt. Auf diesen Platten steht das Gartenhaus sicher und gerade.

Die Belastung des Gartenhauses wird durch die vielen Platten gut verteilt. Es ist kein schweres Gerät nötig, und die Platten sind im Baumarkt günstig erhältlich. Diese Methode ist besonders praktisch bei kleinen bis mittleren Häusern oder wenn das Fundament später wieder entfernt werden soll.

Planung und Vorbereitung des Fundaments

Eine gute Planung ist der Schlüssel zu einem stabilen Gartenhausfundament ohne Beton. Dafür müssen Standort, Untergrund, benötigte Werkzeuge und die geltenden Vorschriften beachtet werden.

Standortwahl und Untergrundanalyse

Die Auswahl des richtigen Standorts beeinflusst die Haltbarkeit und Sicherheit des Gartenhauses. Am besten eignet sich ein ebener, nicht zu feuchter Platz, der nicht zu nah an Bäumen oder großen Sträuchern liegt. Denn Wurzeln können eine unheimliche Kraft entwickeln und Gehwegplatten oder Balken nach oben drücken.

Der Bauplatz sollte auch nicht in einer Mulde liegen, die sich bei Starkregen mit Wasser füllen kann. Besser ist eine erhöhte Lage oder ein leichtes Gefälle.

Gerade bei der Nutzung von Gehwegplatten sollte der Bauherr den Untergrund gründlich analysieren. Ideal ist ein fester, tragfähiger Boden aus Lehm oder gewachsenem Erdreich ideal. 

Für Schraub- oder Einschlagfundamente sollte der Untergrund keine Steine oder Schutt  enthalten, weil man sonst das störende Material aufwendig entfernen muss. Dann ist der Zeitvorteil gegenüber anderen Fundamentarten wieder hinfällig. Machen Sie deswegen einige Probebohrungen mit einem langen dünnen Bohrer oder schlagen sie an mehreren Stellen eine ausreichend dicke Gewindestange in das Erdreich, um den Untergrund auf störendes Material zu testen.

Notwendige Werkzeuge und Materialien

Für ein Fundament ohne Beton werden meist folgende Werkzeuge benötigt:

• Spaten und Schaufel zum Ausheben und Glätten des Bodens
• Schubkarre zum Abtransport von Mutterboden oder dem Transport von Kies
• Erdbohrer bei der Nutzung von Schraubfundamenten
• Nivellier-Laser, Wasserwaage oder Schlauchwaage zum Ausrichten der Höhe
• Bohrmaschine für Probebohrungen etc.
• Richtschnur zum exakten Ausrichten
• Schwerer Vorschlaghammer für Bodenhülsen
• Bandmaß für genaue Abmessungen

Zur Stabilisierung und zur Unterbrechung der Kapillarkraft werden oft Schotter, Splitt oder feiner Kies untergelegt. 

Rechtliche Vorgaben und Baugenehmigung

Die Vorschriften zur Errichtung eines Gartenhauses sind nicht einheitlich in Deutschland geregelt. Die wichtigsten Ansprechpartner für Informationen und Genehmigungen sind die jeweiligen Bauämter der Bundesländer und Kommunen. 

Allgemeine Hinweise:

• Die maßgeblichen Regelungen stehen in den Landesbauordnungen (LBO) der einzelnen Bundesländer
• Zusätzlich können kommunale Bebauungspläne und örtliche Vorschriften gelten, weshalb auch das Bauamt der jeweiligen Stadt oder Gemeinde zu kontaktieren ist16.
• Für konkrete, verbindliche Auskünfte empfiehlt sich immer die direkte Kontaktaufnahme mit dem örtlichen Bauamt.

Innovative Lösungen

Neue Methoden beim Bau von Gartenhausfundamenten ermöglichen heute stabile Lösungen ganz ohne Beton. Besonders gefragt sind Systeme, die einfach zu montieren sind, dabei aber eine hohe Tragfähigkeit und lange Haltbarkeit bieten.

Hansagarten Gartenhaus Fundament

Unser Gartenhaus Fundamentsystem ist eine moderne Alternative zum klassischen Betonfundament. Es benötigt keine schweren Maschinen, kein Ausheben von Gräben und keinen Betonmischer. Stattdessen wird das Fundamentsystem im Boden mit einer langen Stange im Boden verankert und mithilfe von Gewindeschrauben in der Höhe justiert. Wenn sie ein solches System wünschen, können sie es bei der Bestellung Ihres Gartenhauses separat bestellen.

Weitere Informationen und eine Videobeschreibung finden sie auf unserer Seite zum Thema.

Vergleich zu anderen Fundamenten aus Metall

Alternative Fundamente aus Metall, wie Schraubfundamente oder Einschlaghülsen, bieten ebenfalls eine schnelle Montage und eine solide Basis. 

Im Vergleich dazu punktet unser System damit, dass keine große Kraft aufgewendet werden muss, denn sowohl Einschlaghülsen als auch Schraubfundamente benötigen einen erheblichen Kraftaufwand, der auch dazu führt, dass die Fundamente oft nicht 100-prozentig ausgerichtet werden und es zu Ungenauigkeiten kommen kann..

Häufig gestellte Fragen

Beim Bau eines Gartenhauses ohne Betonfundament stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Es gibt wichtige Unterschiede in Bezug auf Sicherheit, Genehmigungen und Beständigkeit je nach Fundamentart.

Ist es möglich, ein Gartenhaus ohne Beton sicher zu gründen?

Ja, Gartenhäuser bis 45 m² können sicher ohne Betonfundament aufgebaut werden, wenn der Untergrund fest und eben ist. Dabei eignen sich gut verlegte Gehwegplatten eher für kleinere Geräteschuppen, während Schraubfundamente oder Punktfundamente ausreichend Stabilität auch für größere Gartenhäuser geeignet sind.

Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens und das richtige Fundamentkonzept sind dabei entscheidend. 

Wie kann ich ein Gartenhaus auf Gehwegplatten stabil aufstellen?

Gehwegplatten sollten auf einer verdichteten Schicht aus Schotter und Sand verlegt werden. Die Platten müssen gerade und fest liegen, damit das Gartenhaus nicht absackt oder sich verzieht.

Diese Methode ist besonders bei kleinen Holzhäusern beliebt. 

Welche Genehmigungen benötige ich, um ein Gartenhaus ohne festes Fundament zu errichten?

Die Genehmigungspflicht hängt von der Größe des Gartenhauses und dem lokalen Bauamt ab. In vielen Regionen sind kleine, temporäre Gartenhäuser ohne festes Betonfundament genehmigungsfrei, sofern sie nicht zum dauerhaften Wohnen genutzt werden.

Vor dem Bau ist es ratsam, sich beim zuständigen Bauamt nach den aktuellen Vorschriften zu erkundigen. In manchen Gebieten spielen auch Abstandsregeln und Nachbarrechte eine Rolle.

Was sind die Vor- und Nachteile von Punktfundamenten ohne Beton?

Punktfundamente ohne Beton lassen sich schnell und einfach herstellen. Sie verursachen wenig Aufwand und Kosten.

Der Nachteil: Sie bieten auf sehr weichem Untergrund nur begrenzte Tragfähigkeit. Für schwere Häuser oder große Lasten sollten stabilere Fundamente gewählt werden. 

Kann ein Gartenhaus dauerhaft auf Kies aufgestellt werden?

Ein Aufbau auf verdichtetem Kies ist für kleinere Gartenhäuser möglich, sofern der Kies gut verteilt und verdichtet wurde. Das Gartenhaus steht so auf einer stabilen, aber wasserdurchlässigen Fläche.

Bei sehr großen oder schweren Häusern reicht ein reiner Kiesuntergrund nicht aus. Hier wird eine zusätzliche Sicherung durch Platten oder Träger empfohlen.

Welche alternativen Fundamentmethoden existieren für ein Gartenhaus?

Zu den gängigen Alternativen gehören Schraubfundamente, Gehwegplatten und Punktfundamente aus Metall. Je nach Größe des Gartenhauses und Beschaffenheit des Baugrunds ist eine individuelle Auswahl nötig.