Welcher Fußboden ist für Gartenhäuser geeignet?
20.04.2024
Gartenhäuser werden nicht nur anders gebaut als Wohnhäuser, sondern auch anders genutzt. Liegt der Fokus oft stärker auf Funktionalität als auf Ästhetik, kommen andere Bodenbeläge in Betracht als in einem Gartenbüro oder Gästehaus. Welcher Boden für ein Gartenhaus geeignet ist, hängt auch vom Fundament ab. Bei uns erfahren Sie, welches der ideale Fußboden für Ihr Gartenhaus ist.
Anforderungen an den Boden
Soll das Gartenhaus als zweites Wohnzimmer, Gartenbüro oder Gästehaus genutzt werden, spielt die Wärmedämmung eine wichtige Rolle. Der Boden sollte sich warm anfühlen und das Gartenhaus von der Kälte des Untergrundes isolieren.
Handelt es sich dagegen um einen Geräteschuppen, muss der Boden robust und tragfähig genug für schwere Geräte wie Rasenmäher oder Werkbänke sein. Schmutzige Schuhe sollten hier ebenso wenig ein Problem darstellen wie Feuchtigkeit.
Auch wenn Haustiere Zugang zum Gartenhaus haben, ist ein robuster, wasserabweisender und leicht zu reinigender Bodenbelag ratsam. Wird das Gartenhaus gelegentlich mit Gartenschuhen betreten, kann eine Schmutzfangmatte den gröbsten Schmutz fernhalten.
Pflastersteine oder Beton
Ähnlich wie Carports und Garagen werden manche Gartenhäuser auf einem Fundament aus Beton, Gehwegplatten oder Pflastersteinen errichtet. Spielt die Wärmedämmung eine untergeordnete Rolle, kann das Fundament als Boden ausreichen. Es bietet einen ebenerdigen Zugang ohne Türschwelle und eignet sich daher auch zum Abstellen eines Aufsitzrasenmähers oder anderer schwerer Geräte und Maschinen.
Pflastersteine und Beton sind wasserabweisend, robust und langlebig. Sie isolieren jedoch nicht gegen Kälte und Feuchtigkeit aus dem Untergrund, sodass ein Gartenhaus mit diesem Boden ausreichend belüftet werden muss und nicht als Aufenthaltsraum geeignet ist.
Holzdielen
Holz hat hervorragende Wärmedämmeigenschaften und schafft eine behagliche Atmosphäre. Somit eignet es sich als Bodenbelag für Gartenbüros, Ferienhäuser und alle anderen Gartenhäuser, die als Aufenthaltsräume oder zum Übernachten genutzt werden.
Holz ist jedoch ein relativ empfindliches Material. Dünne Holzdielen eignen sich nicht für schwere Maschinen, sie können leicht verkratzen und bei anhaltender Feuchtigkeit kann das Holz verrotten. Um das Holz vor Feuchtigkeit von unten zu schützen, kann es nicht direkt auf einem Fundament aus Gehwegplatten oder auf dem Boden verlegt werden. Stattdessen muss ein Fundamentrahmen errichtet werden, der wiederum genügend Abstand zum Boden hat, um eine ausreichende Belüftung aller Holzbauteile zu gewährleisten. Auf dem Fundamentrahmen werden die Holzbretter angebracht.
Diese Bauweise ist Standard bei den Gartenhäusern von Hansagarten24. Bis auf unsere Garagen, Carports und Pergolen haben alle Gartenhäuser einen Fundamentrahmen und 18 bis 28 mm starke Holzbretter. Die Fundamentrahmen sind ebenso wie alle Terrassendielen werkseitig imprägniert, da sie nach dem Aufbau nicht mehr zugänglich sind.
Um den Holzboden vor Feuchtigkeit und Verunreinigungen zu schützen, sollte er mit einem Holzschutzmittel behandelt werden. Wenn Sie ein Gartenhaus in unserem Onlineshop bestellen, können Sie Ihrer Bestellung Holzwachs für den Boden und die Innenwände hinzufügen, welches das Holz vor Feuchtigkeit und Kratzern schützt.
Laminat und Parkett sind für ein Gartenhaus nicht geeignet.
Sie erfordern eine vollkommen ebene Oberfläche und können im Gegensatz zu Holzdielen nicht auf einem Fundamentrahmen verlegt werden. Es müsste also zunächst ein Fußboden aus Holzdielen verlegt werden, um darauf Laminat oder Parkett verlegen zu können. Das ist nicht sinnvoll, da Holzdielen in Bezug auf Optik und Strapazierfähigkeit mit Parkett und Laminat vergleichbar sind.
Laminat und Parkett sollten auch nicht auf Beton, Gehwegplatten oder Pflastersteinen verlegt werden. Hierbei handelt es sich nie um vollkommen ebene Flächen, zudem besteht die Gefahr, dass das Laminat oder Parkett durch aufsteigende Feuchtigkeit beschädigt wird.
OSB-Platten
OSB-Platten bestehen aus gepressten Holzspänen, die mit Leim verklebt werden. Sie sind preiswerter als Massivholzdielen und flexibler als Parkett und Laminat. Oft sind OSB-Platten wie Dielen mit Nut und Feder versehen, sodass sie „schwimmend“ verlegt werden können. Das bedeutet, dass sie durch ein Stecksystem miteinander, aber nicht mit dem Untergrund verbunden sind. Der natürliche Werkstoff Holz kann auf die Temperatur und Feuchtigkeit seiner Umgebung reagieren, indem er sich ausdehnt und zusammenzieht. Wenn die Platten schwimmend verlegt werden, können sie sich leicht bewegen, ohne durch Metallverbindungen blockiert zu werden.
Um zu verhindern, dass sich einzelne Späne als Splitter aus den OSB-Platten lösen, müssen sie abgeschliffen und mit einem Lack versiegelt werden. Wenn Sie sich für ein Gartenhaus eines anderen Herstellers entschieden haben, der zwar einen Fundamentrahmen, aber keinen Dielenboden im Lieferumfang hat, können Sie die OSB-Platten auch auf dem Fundamentrahmen verlegen. In diesem Fall dürfen die Abstände zwischen den Fundamentbalken jedoch nicht größer als 50 cm sein, und es sollte eine OSB-Platte mit hoher Dicke gewählt werden. Für die Verlegung auf Betonfundamenten, Gehwegplatten oder Pflastersteinen ist OSB jedoch nicht geeignet – zumindest nicht langfristig.
Vinyl
Vinylböden bestehen aus Polyvinylchlorid (PVC) – einem Kunststoff, der im letzten Jahrhundert wegen gesundheitsschädlicher Weichmacher in Verruf geraten ist. Heute wird auf unbedenkliche Inhaltsstoffe geachtet und Vinyl ist in vielen verschiedenen Designs erhältlich. Neben farbigen Belägen gibt es auch solche in Holz-, Fliesen- oder Ziegeloptik.
Vinyl ist wasserabweisend, fußwarm und leicht zu reinigen. Es wird sowohl als Klicksystem als auch als Rollenware verkauft, die auf den Boden geklebt wird. Die weichen Rollen sind jedoch anfällig für Beschädigungen. Zum Beispiel können Stühle und Tische Dellen im Vinyl hinterlassen.
Als wasserfestes, flexibles Material kann Vinyl auf einem Untergrund aus Beton, Gehwegplatten oder Pflastersteinen verlegt werden. Das dünne Material lässt jedoch jede Unebenheit des Bodens hervortreten.
Um das Holz zu schonen, kann Vinyl in besonders beanspruchten Bereichen auf Dielen verlegt werden. Wenn die Beanspruchung nur vorübergehend ist und Sie den Vinylboden später wieder entfernen möchten, sollten Sie Klick-Vinyl verwenden, da das Entfernen von verklebter Rollenware relativ aufwendig ist.
Linoleum
Linoleum hat ähnliche Eigenschaften wie Vinyl. Im Gegensatz zu Kunststoff kann das Naturprodukt Linoleum jedoch recycelt werden. Es wird hauptsächlich aus Naturharzen, Holzmehl und Jute hergestellt. Mittlerweile gibt es Linoleum nicht nur in verschiedenen marmorierten Farben, sondern auch in Holz-, Fliesen- und Ziegeloptik.
Linoleum kann wie Vinyl als Klicksystem oder als Rollenware verlegt werden, wobei Unebenheiten im Untergrund durch die Rollenware nicht kaschiert werden und schwere Möbel Dellen hinterlassen können. Linoleum ist etwas teurer als Vinyl, hält aber etwas länger und ist umweltfreundlicher.
Fliesen
Fliesen werden selten als Bodenbelag in Gartenhäusern verwendet, können aber stellenweise geeignet sein. Ein mögliches Einsatzgebiet sind Gartenhäuser mit Bädern. In unseren Gartenhäusern sind alle Räume mit Fichtendielen ausgestattet, die sich bei entsprechender Behandlung und Pflege gut für Badezimmer eignen. Es ist aber auch möglich, auf dem Dielenboden Fliesen zu verlegen. Dazu muss der Boden grundiert, abgedichtet und mit einer Entkopplungsbahn versehen werden.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Pergolen oder andere offene Gartengebäude, die nahtlos an die Terrasse anschließen sollen. Hier können anstelle von Pflastersteinen auch Fliesen verwendet werden. Dabei sollten Fliesen verwendet werden, die für den Außenbereich geeignet sind. Badezimmerfliesen können bei Minustemperaturen reißen und sollten daher nur im Innenbereich verlegt werden. Als Untergrund eignen sich Betonfundamente, Splittbett oder Stelzlager.
Fliesen sind pflegeleicht, wasserabweisend und strapazierfähig. Allerdings sind sie im Vergleich zu anderen Bodenbelägen auch teurer und können bei Kontakt mit spitzen Gegenständen splittern.
Teppich
Teppichböden schaffen eine behagliche, warme Atmosphäre und eignen sich daher für Gartenbüros und Gästezimmer. Teppichböden benötigen einen trockenen Untergrund und sollten daher nicht direkt auf Betonfundamenten oder Steinplatten verlegt werden. Auf Holzdielen kann er jedoch problemlos verlegt werden, wobei in der Regel Möbel zur Befestigung des Teppichs ausreichen. Alternativ kann der Teppichboden auch geklebt oder mit Klettband befestigt werden. Anstelle eines Teppichbodens kann auch ein einfacher Läufer für etwas mehr Abwechslung und Wohnlichkeit im Gartenhaus sorgen.
Gelegentlich wird auch Kunstrasenteppich für Gartenhäuser verwendet. Er besteht aus Kunststoff und sieht bei guter Verarbeitung echtem Gras täuschend ähnlich. Kunstrasenteppich kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden, sowohl in einem Gartenhaus mit Dielenboden als auch direkt auf einem Fundament. Die Rückseite sollte mit einer Noppendrainage versehen werden. Beim Verlegen auf Holzdielen ist zusätzlich darauf zu achten, dass das Holz vor Staunässe unter dem Teppich geschützt wird.
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