Welche Bodenbedeckung in der Gartenhütte – Optionen und Gedanken – Teil II
19.06.2017
Im ersten Teil hatten wir uns mit der Frage beschäftigt, wieso eine Gartenhütte oder auch eine Holzhütte generell, überhaupt einen Boden braucht und wenn ja, was es für den Untergrund und die Unterkonstruktion zu beachten gilt.
Im zweiten Teil wollen wir uns mit verschiedenen Optionen für Bodenbedeckungen beschäftigen und welche Bodenbedeckungen für welche Nutzungsart einer Gartenhütte geeignet sind.
Natürlich spielt die Nutzungsart bei dieser Frage die wichtigste Rolle. Es macht einen Unterschied, ob Sie mit matschigen Gummistiefeln hineinlaufen, um ein Gartenwerkzeug zu holen oder ob Sie in warmen Hausschuhen sich zu einer Meditation auf den Boden setzen möchten, ob Sie darin ein privates Fitnessstudio einrichten möchten, eine Sauna oder ob Sie sie als Ferienhütte vermieten möchten.
Bodenbedeckung in der Gartenhütte und Lüftung der Bodendielen – geht das überhaupt zusammen?
Nehmen wir einmal den folgenden Fall: Eine Gartenhütte wird die meiste Zeit als Zentrum für die Gartenarbeit genutzt. Es kommt manchmal die Frage auf: Eine einfache Schicht Linoleum auf den Holzbohlen würde diese vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen sehr gut schützen aber gleichzeitig das Holz nach oben luftdicht abschließen und damit die Lüftung behindern und das Holz wäre durch Kondensation oder Feuchte von unten gefährdet. Geht das also oder hat man dann nach ein paar Jahren morsche Bodendielen zu erwarten?
Das ist eine gute Frage! Die Antwort: Auch wenn das theoretisch richtig gedacht ist, so zeigt die Praxis, dass es nicht zu morschen Böden kommt unter zwei Voraussetzungen:
- Die Unterlüftung des Bodens muss einwandfrei funktionieren und der Untergrund sollte trocken, also vernünftig drainiert sein.
- Der Belag muss tatsächlich wasserdicht sein. Wenn Sie da öfter feucht durchwischen oder gar ausspritzen, und jedes Mal kommt an den Rändern oder durch kleine Löcher Feuchtigkeit zwischen den Belag und die Bodendielen, dann reicht die Unterlüftung irgendwann wirklich nicht mehr.
Dasselbe gilt für jeden Belag, den Sie auf den ursprünglichen Bodendielen aufbringen möchten: Er sollte wasserdicht sein (oder Sie verzichten ganz auf Reinigung mit Wasser im Inneren der Holzhütte) und die Unterlüftung sollte gut funktionieren.
Wärmedämmung und Fußbodenheizung in der Gartenhütte
Wenn Sie schon beim Aufbau der Gartenhütte eine Isolierung für den Boden mit einplanen, dann sollten Sie diese – etwa Steinwolle – unter die Bohlen platzieren. Dabei wäre es gut, wenn Sie die Dämmschicht zwar für die Lüftung von unten und den Seiten offen lassen, aber gegen Tiere, wie Mäuse oder Insekten, die sich gerne dort einnisten, abschließen. Dazu eignet sich etwa ein engmaschiges stabiles Drahtgitter, welches man zwischen den Trägerbalken anbringen kann und was gleichzeitig als Auflage für das Dämmmaterial dient.
Fußbodenheizungen lassen sich manchmal einfach durch Verlängerung eines Zentralheizungsrohres vom Haupthaus aus verwirklichen. In anderen Fällen kann man auch elektrische Fußbodenheizungen unter dem Belag verlegen.
Eigenständige Lösungen etwa in Verbindung mit Sonnenkollektoren oder Wäremepumpen sind natürlich etwas kostspieliger und eher geeignet für Gartenhäuser, die etwa als Ferienwohnungen oder als Geschäftsräume dienen sollen.
Eine Gartenhütte, die als Werkstatt, Atelier, Gartenzentrum oder Hobbyraum dient kann einen festen, widerstandsfähigen Boden gebrauchen
Dasselbe gilt auch für eine Gartenhütte oder ein Gartenhaus, das als Büro oder Geschäftsraum genutzt werden sollen, wo Publikumsverkehr erwartet wird oder eine Gartenhütte, die als Partyraum dient. Für diese Fälle gibt es neben dem bereits erwähnten Linoleum als gute Lösung auch die Möglichkeit, Bodenfliesen aufzubringen, was optisch natürlich etwas hochwertiger wirkt als Linoleum. Auch Laminat bietet sehr widerstandsfähige Optionen.
Fliesen sollten Sie allerdings dann nicht direkt auf den Bodendielen ausbringen, sondern auf einen Vlies, der die unterschiedlichen Dehnungseigenschaften von Holz und Fliesen entkoppelt. Ebenfalls die in den ersten Jahren zu erwartende Setzung, das heißt die Schrumpfung des Holzes bei zunehmender Ablagerung und Trocknung macht eine solche Maßnahme zur Entkoppelung nötig. Eine andere gute Möglichkeit wäre, dass Sie erst eine geeignete Pressspanplatte oder Trockenestrichplatten auf den Holzboden Ihrer Gartenhütte aufbringen und diese dann verfliesen. Dabei haben Trockenestrichplatten noch den Vorteil der Trittschalldämmung, so dass rein akustisch beim Betreten ein soliderer Eindruck entsteht. Wenn Sie Fußleisten mit Fliesen gestalten möchten, dann befestigen Sie deren Unterlagen mit Rutschleisten, das heißt sie werden mit Schrauben in senkrechten Schlitzen nur lose an der Wand gehalten, so dass die Wand dahinter arbeiten, also sich beispielsweise setzen kann und dann die Schraube dabei durch den Schlitz rutscht, die Leiste mit den Fliesen aber auf dem Boden bleibt, so dass Sie eine wasserdichte Kante erhalten, die es ermöglicht den schönen gefliesten Boden in der Gartenhütte auch einmal feucht oder nass abzuwischen. Verwenden Sie auf alle Fälle trotzdem noch einen flexiblen Silikonkleber, denn ein Fliesenboden auf einem Holzboden wird bei Betritt immer noch etwas stärker nachgeben, als wenn ein Estrich direkt auf einem Betonboden aufliegt.
Eine Gartenhütte für eher privaten Gebrauch kann auch einen komfortablen Bodenbelag bekommen
Die meisten Gartenhütten oder Gartenhäuser werden für private Zwecke genutzt. Ein Meditationsretreat im grünen Garten, ein Ort zum Spielen für die Kinder, ein Gartenbüro für Sie alleine, ein Gästezimmer oder ein Zimmer für heranwachsende Kinder, ein privater Fitnessraum, ein Raum für Yoga oder eine Gartenlounge, wo Sie Gäste empfangen und selbst entspannen können könnten mit Parkett oder Laminat ausgelegt werden oder auch mit Teppichboden. Das sollte in beiden Fällen direkt auf die Bodendielen Ihrer Gartenhütte aufzukleben sein. In diesen Fällen haben Sie eine große Auswahl von Holzarten und Designs.
Auch den Boden mit einem haltbaren, begehbaren Lack einfach weiß zu färben hat etwas. Kombinieren Sie das mit getünchten Wänden und Möbeln und Sie haben Ihre Lichttherapie in der eigenen Gartenhütte.
Für Fitnessräume, Yogaräume, Meditationsretreats oder auch für Spielräume bietet sich neben einem weichen, warmen Teppichboden auch eine Mattenlösung an. Schaumgummimatten sind weniger rutschig als viele Teppichböden und daher für Gymnastik aller Art besser geeignet.
Flokatis, Klassische Perser, orientalische Brücken und Sitzkissen auf dem schönen neuen Fußboden machen Ihr Gartenhaus dann erst so richtig wohnlich. Etablieren Sie ruhig eine „keine Schuhe im Inneren“ – Politik aber vergessen Sie dann auch nicht einen Schuhständer am Eingang und vielleicht eine Kiste mit dicken, warmen Strümpfen oder Hausschuhen.
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