Gartenhäuser werden mehr und mehr auch als Aufenthaltsorte genutzt, dienen Hobbys oder Fitness, werden als Gartenbüros, Gästezimmer, Gartensaunen, Kinderzimmer oder sogar als Wochenend- oder Ferienhäuser gerne als billiger Wohnraum im Garten oder in der Natur in Anspruch genommen.
Solche Nutzungsarten sind nicht immer saisonal, wie die traditionell mit dem Gartenhaus verknüpfte Gärtnerei, – und selbst diese wird mehr und mehr rund ums Jahr betrieben, wenn Sie mal an die Überwinterung von frostempfindlichen Kübelpflanzen, die Frühanzucht von Gemüse, Mikrogreens oder Hydrokultur mit LED-Beleuchtung denken – sondern man möchte das Gartenhaus dann auch rund ums Jahr nutzen.
Der erste Schritt vor der Heizung ist natürlich immer eine geeignete, möglichst gute Isolation. Wir haben das schon recht ausführlich besprochen und sogar für Sie eine Anleitung zusammengestellt, wie Sie Ihr Gartenhaus mit einfachen Mitteln wirkungsvoll isolieren.
Danach gibt es eine ganze Reihe von guten Optionen für eine Heizung, die wir Ihnen im Folgenden einmal vorstellen möchten.
So könnte man das Gartenhaus bei einer Zentralheizung einfach mit einem Heizkörper an das bestehende System anschließen. Sollte die Strecke zu lang sein, könnte man sich den Temperaturverlust auch zunutze machen, indem man im Gartenhaus eine Fußbodenheizung installiert, die sowieso mit niedrigeren Temperaturen arbeitet. Solche Fußbodenheizungen lassen sich durchaus auch unter Holzböden betreiben. Andererseits bieten Fliesen- oder Steinböden auch für Gartenhäuser einen soliden und belastbaren Belag, wenn man bei Bau die unterschiedlichen Dehnungseigenschaften der Materialien berücksichtigt und mit Rutschleisten an den Wänden beziehungsweise Rutschvliesen auf dem Boden arbeitet.
Aber der Anschluss an das Haupthaus kann auch weniger direkt sein, indem Sie zum Beispiel einfach das entsprechende Heizmaterial im Gartenhaus verbrauchen. Also nutzen Sie die Gas- oder Ölversorgung des Haupthauses und installieren Sie im Gartenhaus einen entsprechenden Brenner, der allerdings in seiner Leistung der Größe des Gartenhauses angepasst sein sollte. 2 kW sollten für gut isolierte Gartenhäuser mittlerer Größe selbst bei strengem Frost ausreichen.
Auch das Brennholzlager für das Haupthaus lässt sich natürlich nutzen, falls Sie die natürliche Holzwohnraumatmosphäre mit einem Holzbrenner oder gar einem Kaminofen oder offenen Kamin unterstützen möchten.
Dabei achten Sie darauf, das Holz Ihres Gartenhauses auch vor Hitzestrahlung vom Ofen selbst, wie vom Kaminrohr aus fachgerecht zu schützen und die Abstände einzuhalten. Machen Sie sich vorher schlau oder holen Sie Rat beim Ofenhersteller oder Heizungsfachleuten ein.
Das klassische Brennmaterial für ein Gartenhaus wäre natürlich Holz. Ob dieses im Garten anfällt, bei der Hobbyschreinerei oder ob Sie es mit Erlaubnis der Gemeinde aus dem nahen Forst holen. Ein Holzfeuer passt vom Geruch und Gefühl her am besten in so ein kleines Holzhaus, wie ein Gartenhaus aus Holz. Einen offenen Kamin kann man auch selbst bauen und selbst kleine Ausführungen haben einen unwiderstehlichen Charme. Kaminöfen, wo Sie die Flammen durch die gläserne Front betrachten sind in guter Qualität nicht gerade billig aber leicht zu handhaben, ökonomisch und sicher, wenn sie fachgerecht installiert werden. Es gibt sie sogar mit der Option der Luftzufuhr von außen, so dass Sie sich über den Sauerstoffgehalt im Inneren beziehungsweise um Optionen für die Lüftung keine Sorgen mehr machen müssen.
Ölöfen sind zu Zeiten eine ökonomische Alternative. Es entfällt das Leeren des Aschenkastens aber der Geruch ist natürlich nicht jedermanns Sache. Es gibt allerdings auch Altölöfen, die mit Altöl aus Werkstätten laufen, was wiederum einen Vorteil bei den Kosten verspricht, wenn man an solches billig herankommt.
Gasöfen lassen sich an den Hausgasanschluss anschließen oder auch mit Gasflaschen betreiben. Es gibt auch Heizungen, Campingöfen oder Jachtheizungen, die man ohne Rauchabzug betreiben kann. Allerdings entsteht bei der Verbrennung Wasserdampf, so dass man deswegen und wegen der Sauerstoffversorgung auf gute Lüftung achten sollte.
Bei allen Brennöfen könnte ein Kohlenmonoxidmelder, der ab einer bestimmten Konzentration dieses gefährlichen Gases einen Alarm auslöst eine gute Idee sein, die die Sicherheit und damit das unbeschwerte Genießen Ihrer Heizung im Gartenhaus befördert.
Bei unseren Grillhütten ist mit dem Grill bereits eine Wärmequelle eingebaut.
Einen elektrischen Heizkörper kaufen, ins Gartenhaus stellen, Stecker rein und fertig ist die Heizung. Es ist wohl diese Einfachheit, die elektrische Heizgeräte so populär machen. Man sollte allerdings auch nicht verschweigen, dass Strom nicht gerade eine umweltfreundliche Energiequelle ist, wenn man den Wirkungsgrad (nur 40% bei der Stromerzeugung) und Leitungsverluste berücksichtigt.
Eine Riesenvielfalt von elektrischen Heizgeräten kommen in Frage, die wir hier nur kurz streifen. Eine grundlegende Einteilung kann man in Direktheizgeräte und Speicherheizgeräte treffen.
Direktheizgeräte verbrauchen den Strom direkt und wandeln ihn in Hitze um. Dazu gehören elektrische Heizkörper wie Konvektoren oder Radiatoren, die es freistehend gibt oder die an der Wand installiert werden können. Sie funktionieren wie Heizkörper einer Zentralheizung aber werden eben nicht durch heißes Wasser sondern durch Strom erhitzt.
Heizlüfter erhitzen Luft, die sie dann nach außen blasen.
Natürlich lassen sich solche Geräte durch Zeitschaltuhren oder integrierte Timer so steuern, dass man passend zum Nutzungsverhalten das Gartenhaus beheizt vorfindet. Die meisten Geräte werden auch mit Thermostaten geliefert, so dass Sie eine Wunschtemperatur einstellen können.
Wärmestrahler, wie Infrarotheizungen heizen alles, wo die erzeugte Strahlung ankommt. Sie eignen sich für kurzfristige Heizung, wenn man nicht lange vorher vorheizen möchte. Die Raumluft wird dabei erst sekundär an den angestrahlten Gegenständen oder Personen erhitzt.
Speicherheizgeräte, wie Nachtspeichergeräte nutzen den billigeren Nachtstrom und speichern die Hitze, die sie dann unter geringerem Stromverbrauch tagsüber abgeben.
Auch elektrische Fußbodenheizungen gibt es, die als eine Art Maschendrahtgeflecht unter Teppichen, Teppichböden oder anderen Bodenbelägen, einschließlich Holz-, Parkett- und Laminatböden einfach installiert werden können.
Schließlich gibt es auch elektrische Kaminfeuer oder Holzfeuer mit Plastikasche, die ein Kaminfeuer imitieren und gleichzeitig heizen.
Besonders wenn Ihr Gartenhaus im Sommer in der prallen Sonne steht, könnte eine heiß-kalt-Klimaanlage für Sie interessant sein. Diese Wärmepumpen sind in der Lage, im Winter Wärme herein und im Sommer hinaus zu pumpen.
Eine weitere Möglichkeit ist, eine Solaranlage zur Unterstützung einer Warmwasserheizanlage zu installieren. Solche Anlagen gibt es auch schon als Miniversionen mit nur einem einzigen Heizkörper, die für ein Gartenhaus geeignet sind.
Schließlich soll auch Geothermie erwähnt werden. Auch hier ist die Vielfalt der Angebote in letzter Zeit gestiegen und die Kosten sind gleichzeitig gefallen.
Bei allen Optionen gilt doch immer eines: Eine gute Isolierung erspart Heizkosten. Daher achten Sie bei einer eventuellen Neuanschaffung darauf, ein Gartenhaus mit einer größeren Wandstärke von 40 bis 92mm zu bestellen. Holz ist ein sehr wirksames natürliches Isoliermaterial und das Gartenhaus wird mit dickeren Wänden nicht nur viel besser isoliert sein, sondern auch in der Stabilität und Lebensdauer weit besser abschneiden als Modelle mit dünnen Wänden. Zudem haben Sie ab 40mm Doppelnut und Feder-Verbindungen die noch fester und dichter sind.