Ein Gartenhaus kann unter bestimmten Bedingungen ein Gewächshaus ersetzen. Während das Gewächshaus aus guten Gründen aus Glas ist – nämlich um ein Maximum an Licht hineinzulassen – ist Ihr Gartenhaus aus Holz, welches im Allgemeinen lichtundurchlässig ist. Das Gartenhaus braucht also mindestens ein Fenster oder eine Türe mit Fenster, so dass genug natürliches Licht ins Innere kommt.
Wie gut ein Gartenhaus als Gewächshaus funktioniert hängt also davon ab, wie viele und wie große Fenster es hat. Haben Sie sich also für ein Gartenhaus im modernen Gartenlounge – oder Gartenbüro – Stil entschieden mit wandhohen, doppelverglasten Fensterflächen, dann haben Sie in der Hinsicht die größten Möglichkeiten. Hat Ihr Gartenhaus nur ein Fenster und das ist auch nicht so groß, so können Sie es dennoch nutzen, indem Sie etwa einen Tisch unter das Fenster stellen oder indem Sie eine vergrößerte innere Fensterbank für die Pflanzen bauen.
Allerdings lassen sich auch dunklere Bereiche für die Überwinterung mancher Pflanzen nutzen. Wir kommen weiter unten noch darauf.
Das geht natürlich nur, wenn Sie in Ihrem Gartenhaus keinen Frost haben. Um das zu erreichen müssten Sie eine kleine Heizung, etwa eine Elektroheizung mit Frostwächterfunktion hineinstellen. Die Frage, ob man dann zusätzlich isolieren muss, bleibt Ihnen selbst überlassen. Die Temperaturen sinken im Winter ja nur relativ selten unter Null Grad und die Heizleistung bis hoch auf Null ist dann ja auch nicht so gewaltig, so dass man sich – eine entsprechende Wandstärke von mindestens 40mm, besser mehr, vorausgesetzt – auf die hervorragenden natürlichen Wärmedämmeigenschaften des natürlichen Wärmeisolators Holz verlassen kann, besonders, wenn Sie eines unserer Gartenhäuser erwerben, die alle ab 40mm Wandstärke standardmäßig mit Doppelnut und Feder gebaut sind, so dass die Wände nicht nur dick sondern auch dicht sind.
Auf der anderen Seite kostet eine zusätzliche Isolierung vom Materialaufwand nicht viel und vom Zeiteinsatz vielleicht ein oder zwei halbe Tage, so dass Sie mit einer einmaligen Aktion für alle Ewigkeit in der Zukunft Heizkosten sparen können. Wenn Sie sich dafür entscheiden, dann beachten Sie unsere Anleitung zur Isolierung beim Gartenhaus, die eine einfache und gebräuchliche Innenisolierung beschreibt.
Die Antwort vorneweg: Das Gartenhaus oder sogar noch besser: das beheizte Gewächshaus (was dann allerdings weitaus mehr Heizkosten verursacht, als ein frostfrei gehaltenes Gartenhaus) ist besser geeignet, weil die Pflanzen im Winter möglichst inaktiv sein sollen. Dazu ist Kälte das beste Mittel, was in der Wohnung aber meist nicht ausreichend gegeben ist, noch nicht mal im Treppenhaus.
Ausreichende Kälte gibt es manchmal noch im Keller allerdings gibt es da kein Licht. Wenn die Pflanzen also kleine Blättchen treiben, dann werden sie hellgrün sein und absterben, sobald sie wieder herausgestellt werden. In den meisten Fällen bietet nur das helle, frostgesicherte Gartenhaus die optimalen Bedingungen um frostempfindliche Kübelpflanzen optimal zu überwintern.
Gerade Kübelpflanzen brauchen eine Pause im Winter, die durch die Kälte im Gartenhaus induziert wird, wobei sie aber zuverlässig vor Frost geschützt sein müssen. Kübelpflanzen wie Margeriten oder Margeritenbäumchen, Rosmarin, Zitrusgewächse, Malven, Oleander, Bougainvillea oder Hibiskus sollten im Herbst noch einmal zurückgeschnitten werden, so dass sie mit möglichst wenig Blättern und dann auch mit möglichst wenig Gießen über den Winter kommen und die Knospen für den nächsten Sommer bilden. Wenn hier und da einmal Blättchen wachsen, dann werden sie wegen des Lichtes schön dunkelgrün sein und sie haben dann gute Chancen, dass sie auch nach dem Herausstellen der Pflanzen im Mai noch weiterleben.
Wenn ihre Kübelpflanze im Winter die Blätter abwirft, wie es etwa Fuchsien, Bleiwurz oder Granatapfel tun, dann brauchen sie kein Licht und können auch einen dunkleren Bereich im Gartenhaus oder sogar im kühlen Keller einnehmen.
Knollen von Dahlien, Gladiolen und besonders Begonien sind sehr frostempfindlich und sollten normalerweise ausgegraben und drinnen – gerne auch im kühlen Gartenhaus – überwintert werden. Schneiden Sie die Pflanzenstängel etwa 10cm über dem Boden ab und lassen Sie die Knollen erst einmal ein oder zwei Wochen trocknen. Dann befreien Sie sie von Wurzeln und Stängeln und lagern Sie in Erde oder Torf im Kühlen.
Ein kleiner Tipp: Legen Sie sich vor dem Ausgraben ein paar Zwiebeln von Krokussen oder Schneeglöckchen zurecht, die Sie dann in einem Arbeitsgang vergraben können, so dass Sie schon im Spätwinter die ersten langersehnten Blumen im Garten bewundern können. Für die Knollen, die vorher da waren, suchen Sie einen neuen Platz, so dass die Blumen auch einen Bodenwechsel bekommen.
Die Überwinterung von Kübelpflanzen im Gartenhaus sollte mit möglichst wenig Wässern geschehen aber für den Fall, dass Sie einmal gießen, haben Sie natürlich Ihre Kübel in Schalen gestellt, so dass kein Wasser in den Holzboden dringt. Eine feste Folie oder vielleicht ein größeres Stück Linoleum oder PVC-Boden auf dem die Indoor-Gärtnerei stattfindet oder eine wasserfeste Folie auf der vergrößerten Innenfensterbank wären vielleicht angesagt, um Feuchtigkeit vom Holz fernzuhalten. Überprüfen Sie aber dann nach einiger Zeit auch einmal, dass der Boden unter der wasserfesten Schicht auch wirklich trocken ist. Wenn Sie die Lüftung von oben ausschalten, dann sollte die Unterlüftung der Bodendielen wenigstens ausreichend sein.
Unter diesen Voraussetzungen können Sie Ihr frostfreies Gartenhaus auch als Frühanzuchtstation für die nächste Gartensaison nutzen.
So lassen sich Begonien, Petunien, Raublattgewächse oder Sonnenblumen schon im Februar vorziehen. Der Gemüsegärtner kann zu dieser Zeit schon verschiedene Kohlsorten, Rettich, Kohlrabi, Rote Beete, Möhren, Salat oder Spinat vorziehen. Sobald diese recht winterharten Sorten Mitte bis Ende März ausgepflanzt werden, gibt es dann Platz auf der Frühanzuchtstation für die sonnigen Verwandten, wie Chilis, Tomaten, Paprika, Andenbeeren oder Auberginen, die dann erst nach den Eisheiligen Ende Mai in den Garten dürfen.
Nebenbei kann man so eine Pflanzstation im Gartenhaus natürlich auch das ganze Jahr über nutzen, etwa für frische Küchenkräuter zum Kochen oder für Mikrogreens, die den ganzen Winter über immer neu gezogen und alle 3 bis 4 Wochen geerntet werden und dann in Salaten, Smoothies oder als Dekoration zum Essen einen gerade im Winter hochwillkommenen Anteil an frischem Grün zu der Ernährung beisteuern. Dazu eignen sich zum Beispiel Sonnenblumen, Kohlarten, Rettich oder Radieschen, Mung-Bohnen, Basilikum, Fenchel, Chia, Sesam und viele andere Arten. Achten Sie nur darauf, dass Sie für Mikrogreens biologische, also unbehandelte, das heißt auch ungebeizte Samen bekommen, weil die jungen Keimpflanzen sonst noch eine zu hohe Konzentration an den Pflanzenschutzgiften enthalten.
Ungebeizte Samen, die nebenbei auch noch samenfest sind, das heißt, aus denen Sie selbst Samen nachzüchten können, erhalten Sie über das Internet, genau wie eine Riesenauswahl geeigneter Gartenhäuser, falls Sie jetzt Appetit auf frisches Wintergrün bekommen haben aber noch gar kein eigenes Gartenhaus besitzen.