Überwintern von Pflanzen im Gartenhaus, Wintergarten oder Keller
20.09.2024
In den meisten Gärten wachsen nicht nur einheimische Pflanzen, sondern auch Arten, die ursprünglich aus wärmeren Klimazonen stammen. Einige von ihnen können kurzfristig niedrigen Temperaturen und sogar Frost widerstehen, andere Arten kommen jedoch ohne zusätzlichen Schutz nicht über den Winter. Bei uns erfahren Sie, welche Gartenpflanzen einen zusätzlichen Schutz benötigen und wie Sie sie am besten überwintern.
Diese Pflanzen benötigen Schutz im Winter
Jede Pflanze ist an die klimatischen Bedingungen ihrer Heimat angepasst. Neben der Niederschlagsmenge, den Lichtverhältnissen und der Höchsttemperatur spielt die Winterhärtezone eine wichtige Rolle. Diese Zonen geben an, mit welchen Tiefsttemperaturen in einer Region im Durchschnitt zu rechnen ist.
Sie reichen weltweit von der arktischen Zone 1a (–51,1 bis –48,3 °C) bis zur tropischen Zone 13b (+18,3 bis +21,1 °C). In Deutschland kommen jedoch nur diese Winterhärtezonen vor:
Winterhärtezone | Untergrenze des Mittelwerts | Obergrenze des Mittelwerts |
6a | –23,3 °C | –20,5 °C |
6b | –20,4 °C | –17,8 °C |
7a | –17,7 °C | –15,0 °C |
7b | –14,9 °C | –12,3 °C |
8a | –12,2 °C | –9,5 °C |
8b | –9,4 °C | –6,7 °C |
9a | –6,6 °C | –3,9 °C |
In welcher Winterhärtezone Sie wohnen, erfahren Sie beim Deutschen Wetterdienst. Wenn Sie eine neue Pflanze im Fachhandel kaufen, ist manchmal auf dem Etikett die ursprüngliche Winterhärtezone angegeben. Oft werden die Pflanzen aber nur in „winterhart“ und „nicht winterhart“ eingeteilt – dabei sind die Bedingungen im Alpenvorland ganz anders als an der Ostseeküste und in der Stadt anders als auf dem Land. Im Internet gibt es jedoch viele Informationen über Pflanzen und ihre Winterhärte.
Ist eine Pflanze nicht an die örtliche Winterhärtezone angepasst, muss sie zusätzlich geschützt werden. Der ideale Schutz hängt von der Überwinterungsstrategie der Pflanze ab. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie Sie Ihre Stauden und Kübelpflanzen optimal schützen können.
Frostempfindliche Stauden
Bei Stauden stirbt im Winter der gesamte oberirdische Teil der Pflanze ab und der unterirdische Teil wird bis zum Austrieb im Frühjahr in einen Ruhezustand versetzt. Dieser unterirdische Teil besteht aus Rhizomen, Knollen oder Zwiebeln. Bekannte Stauden sind unter anderem Zwiebelblumen wie Tulpen und Narzissen, Kräuter wie Minze und große Pflanzen wie Farne und Gräser. Heimische Stauden sind im Winter durch das Laub und die Schneedecke ausreichend geschützt, Stauden aus wärmeren Regionen müssen jedoch zusätzlich vor Frost geschützt werden.
Dahlien und Gladiolen im Winter ausgraben
In den meisten Regionen Deutschlands sind Dahlien und Gladiolen im Freiland nicht winterhart. Deshalb sollten die Knollen im Oktober oder November ausgegraben, die Stängel 10 cm über der Knolle abgeschnitten und die Knollen in einer mit Zeitungspapier oder Stroh ausgelegten Kiste an einem kühlen, aber frostfreien Ort gelagert werden. Im Frühjahr können sie wieder ins Beet gepflanzt werden.
Dahlien und Gladiolen im Topf können mit dem Topf eingelagert werden und sollten im Winter kaum gegossen werden, weil sie sonst faulen können. Da der oberirdische Teil im Winter ohnehin abstirbt, können sie auch in einem dunklen Raum wie Keller oder Garage gelagert werden.
Stauden im Freiland schützen
Die meisten Stauden können jedoch im Freiland überwintern. Pflanzen Sie empfindliche Arten an geschützten Stellen wie Hauswänden, Mauern oder Südhängen und decken Sie den Wurzelbereich mit trockenem Laub, Reisig, Rindenmulch oder Stroh ab.
Obwohl der Garten ordentlicher aussieht, wenn die verwelkten Teile der Staude im Herbst abgeschnitten werden, sollte man damit bis zum Frühjahr warten. Sie bieten zusätzlichen Schutz für die Rhizome und gleichzeitig Unterschlupf für Insekten und andere Kleintiere. Nur bei einigen Arten wie Pfingstrosen sollte der oberirdische Teil im Herbst stark zurückgeschnitten werden.
Als Isoliermaterial kann auch Vlies verwendet werden, während luft- und wasserundurchlässige Materialien wie Luftpolsterfolie zu Fäulnis und Pilzbefall führen können. Im Frühjahr werden alle Isoliermaterialien und Pflanzenreste entfernt, damit die Stauden ungehindert austreiben können.
Stauden und Gehölze, die im Winter im Freiland verbleiben können, aber zusätzlich geschützt werden sollten, sind unter anderem:
- Thymian
- Buschmalven
- Lavendel
- Steppenkerze
- Holländische Iris
- Fackellilie
- Kamelie
Ziergräser wie das Pampasgras werden in der oberen Hälfte zusammengebunden. So wird der Wurzelbereich vor Nässe geschützt, welche schnell zu Fäulnis führen kann. Im Frühjahr werden die verwelkten Blätter dann entfernt.
Frostempfindliche Kübelpflanzen
In Kübeln sind Pflanzen stets frostempfindlicher als im Freiland. Das liegt daran, dass ihre Wurzeln im Freiland durch die Erde, das Laub auf der Erdoberfläche und bei besonders niedrigen Temperaturen durch die Schneedecke geschützt sind. Im Kübel dagegen berühren einige Wurzeln die Außenwand des Topfes und sind somit dem Frost direkt ausgesetzt. Deshalb müssen Kübelpflanzen, wenngleich sie eigentlich winterhart sind, zusätzlich geschützt werden.
Zu hohe Temperaturen können den Pflanzen aber auch schaden, da sie das Wachstum in der eigentlichen Ruhephase anregen. Gleichzeitig sind die Lichtverhältnisse im Winter schlechter, was wiederum das Wachstum bremst. Diese widersprüchlichen Signale führen zu Stress und zur Bildung dünner, blattloser Triebe. Diese sehen nicht nur unschön aus, sondern sind auch besonders anfällig für Schädlinge.
Laubabwerfende Pflanzen im Keller oder Schuppen überwintern
Nicht nur Stauden, sondern auch laubabwerfende (sommergrüne) Pflanzen wie Fuchsien und Nachtschattengewächse verzichten im Winter auf Photosynthese. Sie können daher in dunklen Räumen wie Garage, Keller oder Gartenhaus bei Temperaturen zwischen 0 und 10 °C überwintern, ein heller Standort ist aber ebenso geeignet. Auch Treppenhäuser eignen sich zur Überwinterung, sofern dort eine konstante Temperatur herrscht.
Die Pflanzen sollten am besten vor dem Transport ins Winterquartier zurückgeschnitten werden, damit sie dort nicht ihr gesamtes Laub verlieren. Im Frühjahr können sie wieder in den Garten gestellt werden, sobald die Frostgefahr vorüber ist.
Immergrüne mediterrane Pflanzen im Gartenhaus überwintern
Viele mediterrane Kübelpflanzen verlieren ihre Blätter im Winter nicht, sondern betreiben trotz der kurzen Tage weiterhin Photosynthese. Sie benötigen daher ausreichend Licht, sind aber an relativ niedrige Temperaturen von 5 bis 12 °C angepasst. Unbeheizte oder nur wenig beheizte Gartenhäuser oder Wintergärten sind daher ideal für sie. Zu diesen Pflanzen gehören:
- Zylinderputzer
- Sternjasmin
- Oliven
- Bougainvillea
- Eukalyptus
- Oleander
- Wandelröschen
- Agaven
- Lorbeer
- Zitruspflanzen
- Gewürzrinde
Die meisten dieser Pflanzen sollten rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Winterquartier gebracht werden. Oleander, Olivenbäume und Lorbeer vertragen jedoch auch leichte Fröste bis –5 °C und müssen erst bei tieferen Temperaturen an einen geschützten Ort gebracht werden. Entfernen Sie vor dem Umzug alle kranken, beschädigten oder von Schädlingen befallenen Triebe. Einige Pflanzen, wie die Bougainvillea, können im Herbst teilweise zurückgeschnitten werden, um während der Überwinterung Platz zu sparen und den Transport zu erleichtern. Entfernen Sie Blätter und andere Pflanzenreste vom Substrat, um die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen zu verhindern.
Tropische Pflanzen in Wohnräumen überwintern
Die klassischen Zimmerpflanzen stammen überwiegend aus den Tropen, wo die Temperaturen und Lichtverhältnisse das ganze Jahr über annähernd gleich sind. Sie können im Sommer im Garten stehen, benötigen aber im Winter eine Raumtemperatur von mindestens 16 °C. Im Herbst sollten sie spätestens bei Temperaturen unter 10 °C ins Haus geholt werden. Dies gilt zum Beispiel für:
- Zierbananen
- Ficus
- Palmen
- Hibiskus
- Papaya
16 °C entsprechen in der Regel dem Ferienprogramm der Heizung, sodass minimal beheizte Gartenhäuser und Wintergärten für die Überwinterung dieser Pflanzen ebenso geeignet sind wie Wohnräume. Im Frühjahr sollten die Tropenpflanzen frühestens nach den Eisheiligen wieder in den Garten geholt werden.
Kübelpflanzen im Winterquartier pflegen
Kontrollieren Sie Ihre Kübelpflanzen im Winter regelmäßig auf Schädlingsbefall und Krankheiten und behandeln Sie sie entsprechend. Regelmäßiges Lüften sorgt für eine konstante Lufttemperatur und beugt Schimmelbildung vor.
Kübelpflanzen müssen auch im Winter ausreichend gegossen werden. Je wärmer und heller der Standort, desto mehr Wasser verdunstet aus dem Substrat und den Blättern und desto höher ist der Stoffwechsel der Pflanze. Immergrüne Pflanzen brauchen etwa alle 14 Tage etwas Wasser, sommergrüne Pflanzen nur alle drei bis vier Wochen. Gießen Sie erst, wenn die Erde an der Oberfläche gut abgetrocknet ist. Sparsames Gießen ist generell besser als übermäßiges Gießen, da sonst die Wurzeln faulen können.
Kübelpflanzen im Außenbereich schützen
Winterharte Kübelpflanzen können vor starkem Frost geschützt werden, indem man mehrere Kübel zusammenstellt. Wählen Sie dazu einen möglichst sonnigen Standort in der Nähe einer Wand oder Mauer.
Gegen die vom Boden aufsteigende Kälte helfen Untersetzer aus Pappe, Holz oder Styropor, sofern sie den Wasserabfluss aus dem Kübel nicht behindern. Zusätzlich können die Töpfe mit Jute, Bastmatten, Luftpolsterfolie oder Vlies umwickelt werden. Wie im Beet schützt eine Schicht trockenes Laub, Reisig oder Rindenmulch über dem Wurzelballen vor Frost und Austrocknung.
Gartenhäuser: Meist die beste Wahl
Ein Gartenhaus aus Holz bietet vielen Pflanzen ideale Überwinterungsbedingungen. Im Gegensatz zu Stein, Metall oder Kunststoff verfügt Holz über natürliche Isoliereigenschaften. Außerdem kann es Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben und sorgt so für eine konstante Luftfeuchtigkeit. In unserem Onlineshop finden Sie sowohl Schuppen als auch moderne Gartenhäuser mit großen Fenstern. Unsere Kombimodelle enthalten sowohl einen Schuppen als auch einen Wohnraum. Jedes Blockbohlenhaus hat mindestens 44 mm starke Wände und doppelt verglaste Fenster und Türen.
Unsere Schuppen sind fensterlos oder mit niedrigen Fenstern im oberen Wandbereich ausgestattet. Auch ohne Heizung können hier sommergrüne Kübelpflanzen, ausgegrabene Stauden und in Schuppen mit Fenstern auch einige Immergrüne überwintert werden. Gleichzeitig dienen Schuppen als Abstellraum für Gartenmöbel, Rasenmäher und andere Gartengeräte.
Aufgrund ihrer hohen Wandstärke können unsere Gartenhäuser wahlweise nur im Sommer als Wohnraum und im Winter für immergrüne mediterrane Pflanzen oder ganzjährig als Wohnraum genutzt werden. Die ganzjährige Nutzung erfordert lediglich den Einbau einer Heizung und idealerweise unseres Isoliersets für Dach und Boden. Dadurch wird die Wärmedämmung erheblich verbessert, was wiederum die Heizkosten senkt.
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