Gerätehaus – Wartungsarbeiten im Sommer

05.07.2018

Gerätehaus – Wartungsarbeiten im Sommer

Sicher ist das Gerätehaus bei allen Gärtnern jetzt zur Hochsaison der Gartenarbeiten in vollem Betrieb und man könnte sich fragen, ob Wartungsarbeiten nicht besser in Zeiten passen, wo es weniger im Garten zu tun gibt. Andererseits ist jetzt das Wetter dafür so gut geeignet, wie selten sonst im Jahreslauf, weil ein paar sonnige Tage das Holz schön trocknen lassen und dann Wartungsarbeiten, Reparaturen oder Neuanstriche am besten möglich sind. Auch das Ausräumen der Sachen geht bei sonnigem Wetter besser.

Schließlich werden ja auch nicht alle Gerätehäuser ausschließlich für die Aufbewahrung von Gartenwerkzeugen genutzt. Die beständigen Werbeanstrengungen denen wir täglich ausgesetzt sind, scheinen unausweichlich dahin zu führen, dass wir immer mehr Sachen anhäufen, die irgendwo untergebracht werden wollen und so werden manche Gerätehäuser auch als Lagerschuppen genutzt für alte Möbelstücke, Haushaltsgeräte, Bücher, Akten, Spielzeuge oder auch für Sachen, die man im Sommer oft draußen benutzt, wie Spiel- und Sportgeräte, Fahrräder, Gartenmöbel und anderes.

Für alle diese Sachen ist es gut, wenn das Wetter trocken ist, wenn man sie zur Reinigung des Gerätehauses hinaus räumt und es ist gut, wenn sie im Gerätehaus trocken und sicher lagern.

Ein trockenes Gerätehaus ist das A und O

Trockenheit ist eine Hauptforderung, die sowohl für das Gerätehaus selbst, wie für die darin gelagerten Sachen sehr wichtig ist.

Daher könnte es durchaus Sinn machen, das Gerätehaus auch schon vor den Wartungsarbeiten in einer Schlechtwetterphase einmal genauer anzugucken, weil dann Undichtigkeiten etwa am Dach oder auch Nässe von unten direkt sichtbar werden. Dann sollten Sie nasse Stellen mit permanentem Marker für die Reparatur während der nächsten Trockenphase markieren.

Wenn Sie die Inspektion in eine trockene Phase legen, dann kann man meist immer noch sehen, wo das Holz nass war. Es gibt eventuell Trocknungsränder oder bereits Verfärbungen.

Auch Pilze oder Holzwürmer sind ein klares Signal dafür, dass das Holz nasser ist, als es für die notwendige Konservierung sein sollte. Das Gleiche gilt für Wachstum von Flechten oder Algen an der Außenseite.

Wartung am Gerätehaus – Inspektion

Tatsächlich ist eine gründliche Inspektion im gereinigten und ausgeräumten Gerätehaus am besten möglich. An einem Morgen eines schönen Tages nach ein paar trockenen Tagen sollten Sie also damit beginnen, das Gerätehaus erst mal komplett leer zu räumen und danach gründlich zu reinigen. Das hat mehrere Vorteile:

  • Schmutz oder Staub auf dem Boden oder sonst wo können die Poren des Holzes verstopfen und damit auch das Abtrocknen verhindern
  • Ein gereinigtes Gerätehaus lässt den Blick auf das Holz fallen
  • Feuchtenester können sich unter auf dem Boden gelagerten Gegenständen leichter halten
  • „Bewohner“, wie Kellerasseln, Ameisen oder Silberfischchen sind ein Zeichen für Feuchtigkeit, erzeugen auch selber Feuchtigkeit und können nach dem Ausräumen entdeckt und entfernt werden.
  • Die heraus geräumten Gegenstände können auch gleich inspiziert, gegebenenfalls gereinigt, geölt, gepflegt oder aussortiert werden, bevor sie nach dem Abschluss der Wartungsarbeiten wieder zurück gestellt werden.

Tatsächlich ist es unsere Empfehlung, auch für schwere Gegenstände, wie Kübel, Untersetzer, Säcke mit Erde oder Dünger ein extra robustes Regal zu verwenden, damit der Boden frei und damit seine Lüftung von oben erhalten bleibt.

Inspektion von innen am Gerätehaus

Auch bei einem komplett trockenen Gerätehaus werden Ihnen im Zuge der Reinigung und bei der folgenden Inspektion noch Stellen auffallen, die nass waren, sofern welche vorhanden sind. Es gibt vier Quellen für Feuchtigkeit oder Nässe im Gerätehaus:

  1. Das Dach ist undicht
  2. Feuchtigkeit steigt vom Boden auf
  3. Feuchtigkeit oder gar Wasser kommt durch die Wände hinein
  4. Fenster oder Türen

1. Dach

Dachpappe wird mit der Zeit spröde und kann brechen. Geworfene Gegenstände, Sachen, die vom Sturm herum geweht werden, Äste von nahen Bäumen oder Tiere können die Dachpappe beschädigen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall schon beim Aufbau, die mitgelieferte Dachpappe zu ihrem Schutz mit Schindeln, etwa Bitumenschindeln zu ergänzen. Natürlich sind auch alle anderen Optionen von Lärchenschindeln, über Dachpfannen bis zu Schiefer theoretisch möglich.

Je nachdem wie gut der Zustand Ihrer Dachpappe noch ist, können Sie Schäden mit Flüssigbitumen noch reparieren oder gleich eine ganz neue Eindeckung machen.

2. Bodenfeuchte

Bei ordnungsgemäß erstelltem Fundament ist es oft Bewuchs, der die Lüftung unter dem Boden behindert oder Regenwasser an die Wände leitet und das rechtzeitige Abtrocknen verhindert.

Das Gerätehaus sollte so aufgestellt sein, dass Oberflächenwasser, etwa nach schweren Regenfällen von ihm weg fließt. Wo das nicht möglich ist, sollte eine wirksame Drainage das Wasser effektiv ableiten, schon bevor es das Gerätehaus erreicht.

Ein Plattenfundament sollte am besten nur wenig kleiner sein als das Gerätehaus, um den Bodenbalken genug Halt zu geben aber gleichzeitig so, dass Wasser, welches etwa an den Wänden auf der Wetterseite herab tropft nicht auf das Fundament tropft, von wo es möglicherweise auch unter den Boden fließt, sondern an ihm vorbei auf den Boden.

Dachrinnen sind auf jeden Fall auch eine gute Idee, weil sie Spritzwasser durch von der  Dachkante abtropfendes Wasser verhindern.
Falls Sie Gartenwerkzeuge im Gerätehaus lagern, machen Sie sich zur Angewohnheit, diese Werkzeuge nach Gebrauch mit Wasser zu reinigen und verwahren Sie sie im Gerätehaus am besten nicht auf dem Fußboden, sondern in einer Halteleiste an der Wand oder in Regalen.

3. Wände

Risse sind in älteren Holzgebäuden völlig normal und brauchen Sie nicht zu beunruhigen. Wenn Sie allerdings so breit werden, dass Sie von innen hindurch gucken können, dann sollten Sie sie am besten zumachen. Das geht normalerweise mit wasserfestem Holzkitt von außen am besten. Dazu sollte das Holz ganz trocken sein. Größere Spalten sind eher selten. Sollten Sie so etwas haben, wäre es auch eine gute Option, von außen eine passende Leiste oder Brett darüber zu kleben, nageln oder schrauben und das ganze dann mit Wetterschutz zu versiegeln.

4. Fenster und Türen

Fenster- und Türrahmen sind oft durch mechanischen Gebrauch stärker belastet. Auch die unterschiedlichen Reaktionen von Holz und Glas auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen können eine zusätzliche Belastung darstellen.

Die Rahmen, und Fenster und Türen beim Gerätehaus sollten regelmäßig alle 5 bis 10 Jahre einmal neu gestrichen werden.

Fensterkit wird mit den Jahren spröde. Sie können Löcher oder Spalten mit frischem Kit stopfen oder den Kitt insgesamt erneuern, wozu Sie aber dann den alten Kit erst mal herauskratzen müssen.

Inspektion von außen

Hat Ihr Gerätehaus Bewuchszeichen am Holz von außen, wird es Zeit, über einen neuen Anstrich nachzudenken. Schmirgeln Sie das Holz sauber ab und beseitigen Sie eventuelle Reste des letzten Anstriches bevor Sie einen neuen, geeigneten Anstrich gemäß seiner Bedienungsanleitung aufbringen.

Anstriche, die ins Holz einziehen und es von innen imprägnieren haben jedenfalls den Vorteil, dass Sie vor einer Auffrischung nicht noch alte Lackreste beseitigen müssen. Bei Nadelhölzern kann man auch ein Mittel mit einem Bläueschutz verwenden.

Bewuchs um das Gerätehaus herum ist so weit zurück zu schneiden, dass eine ausreichende Lüftung rund herum gewährleistet wird. Das gilt auch für die Unterbodenlüftung. Sträucher oder Bäume um das Gerätehaus herum sehen sicher schön aus aber regenschwere Zweige beugen sich herunter und können ihre Wasserlasten dann an den Außenwänden entladen. Anliegender Bewuchs hält die Feuchtigkeit sehr lange und kann auf Dauer auch zu Nässeschäden führen.

Nutzen Sie das schöne Wetter für eine optimale Pflege aus, damit Ihr Gerätehaus noch lange unversehrt stehen bleibt und es selber sowie die Sachen darin trocken, sauber und sicher lagern.

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