Geräteschuppen aus Holz – Instandhaltung, Wartung, Pflege
25.08.2021
Jeder, der einen Geräteschuppen sein Eigen nennt, weiß wie praktisch sie sind. Wenn er einmal eingerichtet ist, dann wird er zum alltäglichen Bestandteil der Organisationsstruktur der Immobilie und damit unverzichtbar. Umso wichtiger ist es, ihn fachgerecht zu pflegen und instand zu halten, damit man lange etwas von seinem Geräteschuppen hat und nicht alle 30 Jahre einen neuen kaufen muss. Daher werden wir uns heute mit einfachen Maßnahmen beschäftigen, wie man einen Geräteschuppen aus Holz pflegt und instand hält.
Feuchtigkeit und Nässe sind die größten Feinde
Holz ist aus vielen Gründen ein idealer Baustoff: ein immer noch relativ preisgünstiger, umweltfreundlicher, nachwachsender Rohstoff mit hervorragender Festigkeit, relativ geringem Gewicht, exzellenten Dämmwerten und einer theoretisch fast unbegrenzten Lebensdauer. Eigenschaften die in der Summe kein anderes Baumaterial aufweist. Die Lebensdauer wird nur dann begrenzt, wenn Holzgebäude längere Zeit vernachlässigt werden, also nicht inspiziert und eventuelle Schäden nicht repariert.
Grund dafür ist die sogenannte „Trockenkonservierung“ des Holzes. Wir kennen diese Konservierungsart auch von anderen Naturstoffen, wie etwa Kräutern, Früchten, Reis, Nudeln oder gepressten Blüten. Diese Naturstoffe sind durch die Trockenkonservierung gewissermaßen vorübergehend dem Kreislauf der Natur entzogen, weil in ihnen einfach nicht genug Wasser vorhanden ist, dass abbauende Organismen, wie etwa Pilze, Bakterien oder auch Insekten in ihnen leben könnten. Sie sind damit in ihrem Zustand konserviert.
Aufmerksamkeit ist die „halbe Miete“ beim Geräteschuppen
Der Grund dafür, dass gerade Tempel oder auch Kirchen zu den ältesten Holzgebäuden der Welt gehören, ist, dass durch all die Jahrhunderte immer jemand da war, der es als seine heilige Pflicht ansah, das Gebäude zu inspizieren und Nässe und Feuchtigkeit von ihm fernzuhalten. Denselben religiösen Eifer haben Wohngebäude aus Holz oft nicht erfahren, weil neue Häuser gebaut wurden; Kriege, Besitzerwechsel, Phasen von Leerstand führten dazu, dass Nester mit permanenter Feuchtigkeit Organismen, die Holz abbauen, Leben ermöglichten. Der davon betroffene Teil des Holzgebäudes ist dann oft nicht mehr zu retten. Sobald so etwas an mehr als nur einer Stelle auftritt, wird eine Renovierung immer unattraktiver.
Tatsächlich können Sie sich viel Arbeit sparen, indem Sie sich regelmäßig ein bisschen Arbeit machen und das ist die Arbeit, Ihren Gartenschuppen ab und zu, vielleicht zwei oder drei Mal pro Jahr, möglichst genau unter die Lupe zu nehmen.
Worauf müssen Sie bei den Inspektionen achten?
Natürlich suchen Sie nach Feuchtigkeit, aber auch wichtig ist es, schon vorbeugend nach Verhältnissen zu suchen, die zu Feuchtigkeit führen könnten. So ist Herbstlaub auf Gras oder Wildkräutern an der Seite eines Geräteschuppens in einem trockenen Herbst erstmal kein größeres Problem. Sobald das Wetter aber nass wird, wissen Sie, dass das nasse Laub genau so einen Feuchtigkeitsspeicher bildet, den Sie unbedingt von Ihrem Gartenschuppen fernhalten möchten. Zusätzlich kann ein auch nur niedriger Bewuchs direkt am Geräteschuppen, wie das angewehte Laub, die wichtige Unterbodenlüftung beeinträchtigen.
Bei Inspektionen suchen Sie nach:
- Feuchtigkeit besonders unter dem Dach, im Bodenbereich, in den Bodenecken und auf den Außenwänden, vor allem auf der Wetterseite
- Ansammlungen von organischem Material oder Schmutz
- Bewuchs, wie etwa von Pilzen, Flechten oder Algen
- Bohrlöchern von Insekten
- Allem, was die Lüftung behindert, außen
- Innen nach Gegenständen, die dem Holzboden flach aufliegen und somit die Atmung der Holzdielen behindert. Solche Gegenstände gehören in Regale oder auf schmale Holzleisten.
- Dachschäden
- Schäden oder Verstopfungen von Dachrinnen oder Fallrohren
- Schmutz oder Spuren von Spritzwasser auf den Außenseiten
- Zu dichtem Bewuchs von außen
Welche Holzfeuchtigkeit ist akzeptabel?
Holz pendelt sich mit seiner Feuchtigkeit in einen Durchschnittsbereich der Luftfeuchtigkeit ein, der meist um die 15% Holzfeuchtigkeit liegt. 15-18% ist der Wert, auf den wir unser Bauholz heruntertrocknen, bevor wir überhaupt mit dem Zusägen der Bauteile für Geräteschuppen oder Ferienhäuser beginnen. Auf diese Weise kommt es beim aufgebauten Produkt später nur zu wenig zusätzlicher Schrumpfung (Setzung). Je nach den Umständen, wie Wetter, Lage, Heizung liegen die langfristigen Durchschnittswerte meist in diesem Bereich, der auch für die Aufrechterhaltung der Trockenkonservierung ausreicht. Das setzt aber voraus, dass das Holz ringsum gut belüftet ist.
Lüftung ist ein essentielles Prinzip beim Geräteschuppen
Geräteschuppen wirken schön und romantisch, wenn sie gut in den Garten und seine Bepflanzung integriert sind, jedoch sollten Sie aus Gründen der Holzpflege den umliegenden Bewuchs soweit zurückschneiden, dass die Zweige auch und gerade in regennassem Zustand noch einen ausreichenden Abstand von etwa 10 – 20cm von den Außenwänden halten. Auf diese Weise können Außenwände, die im Regen vielleicht von außen nass geworden sind, schnell wieder abtrocknen und auch aufgenommene Feuchtigkeit wieder nach außen abgeben. Ähnlich vorsichtig sollte Sie auch mit Lüftungs- oder Dampfsperren auf der Innenseite umgehen. Dampfsperrende Isolierungen etwa haben den Nachteil, die durch die natürliche Atmungsaktivität des Holzes unterstützte Wasserdampfabgabe zu behindern.
Holzschutzmittel
Der Einsatz von Holzschutzmitteln wird oft generell empfohlen, ist aber tatsächlich gar nicht immer nötig. Holzschuppen im Alpenraum findet man zum Beispiel oft in dunkelgraubrauner Farbe, ein Effekt, bei dem durch die UV-Strahlung der Sonne eine äußere Schutzschicht entsteht, die das Holz ebenfalls sehr gut schützt. Eine weitere Verfärbung kann bei Nadelhölzern auch durch die Bläuepilze entstehen, die für eine Blaufärbung sorgen, aber die Festigkeit des Holzes nicht weiter beeinträchtigen. Allerdings fördert dieser Pilz die Wasseraufnahmebereitschaft des Holzes, was natürlich unerwünscht ist. Gegen die Graufärbung durch das UV-Licht der Sonne, sowie die Bläuepilze können Sie sich mit entsprechenden Holzschutzmitteln schützen, wenn Sie möchten.
Holzöle erhalten die Atmungsaktivität des Holzes. Sie ziehen in die Holzfasern ein und stoßen Wasser ab. Holzschutzmittel enthalten oft Metalle, die gegen holzzerstörende Organismen wirken sollen. Dennoch gilt auch bei Holz, welches mit Holzschutzmitteln behandelt ist: Schutz vor Feuchtigkeit und regelmäßige Inspektionen sind der beste Holzschutz und werden dafür sorgen, dass Sie sich noch lange an Ihrem Geräteschuppen freuen können werden.
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