Holzhäuser findet man in immer mehr Gärten. Sei es ein normales Gartenhaus, ein Geräteschuppen, ein modernes Gartenhaus, welches als Freizeitzentrum oder als Gästewohnung fungiert, eine Gartensauna oder sogar ein Ferienhaus, was man dauerhaft bewohnen oder lang- oder kurzfristig vermieten kann: Ein Holzhaus hat in Deutschland trotz seiner vielen Vorteile immer noch die Assoziation, verglichen mit einem Steinbau eher eine weniger langfristige Lösung zu sein, obwohl Statistiken etwas anderes sagen. Demnach besitzen Holzhäuser generell dieselbe Lebensdauer wie Steinhäuser. Wenn Sie also noch in jungen Jahren ein solches Holzhaus im Garten errichten, dann sollten Sie durchaus daran denken, dass noch ihre Enkel und Urenkel und deren Nachkommen dieses Holzhaus nutzen werden.
Wir gehen dem Mythos vom langlebigen Steinhaus und kurzlebigen Holzhaus im folgenden Artikel einmal auf den Grund und beschäftigen uns außerdem mit der Frage, was Sie machen können, damit Ihr Holzhaus im Garten ohne viel Aufwand wirklich ein biblisches Alter erreichen kann, wie es beispielsweise von Holztempeln in China bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Holzhäuser, tatsächlich Blockhäuser, also ganz ähnlich denen, die wir in moderner optimierter Form auch heute noch im sogenannten Blockbau mit den durch spezielle Auskerbungen stabilen Eckverbindungen der Wände bauen, waren die hauptsächlichen Wohnungen im waldreichen Mitteleuropa, bevor die Römer kamen. Diese sorgten mit dem Bau von Holzpalisaden, Holzwaffen, wie Katapulten und Belagerungstürmen, vor allem durch den Schiffbau und durch den Brennholzverbrauch von Schmelzöfen und Schmieden schnell für die Entwaldung weiter Flächen und brachten dann, nachdem die ersten Forts aus Holz errichtet wurden, ihre Kultur der Steinhäuser nach Deutschland.
Wie immer nimmt man die Kultur der Sieger nach und nach an und so waren, selbst nachdem die Römer wieder weg waren, Steinhäuser erst als Herrschaftshäuser und Verwaltungsgebäude ein Zeichen von römischer „Herrschaftskultur“, was die „kleinen Leute“ dann dazu brachte, dass jeder, der es sich leisten konnte sein Fachwerkhaus abriss und statt dessen ein repräsentables Steinhaus bewohnen wollte. Das ist tatsächlich der Grund, warum Steinhäuser in Deutschland immer noch so populär sind. In Nordeuropa, wo die Römer nie waren, gab es dann natürlich einen kulturellen Einfluss aus Mitteleuropa etwa aus England, Frankreich, Holland und Deutschland, aber Holzhäuser blieben dort signifikant beliebter und populärer.
Wenn man es so sieht, dass sich Steinhäuser -möglicherweise als zweitbeste Ersatzlösung – etabliert hatten, weil die Römer das Holz anderweitig benötigten und so für einen Holzmangel sorgten, wofür einiges spricht, wenn man das Konzept Holzhaus mit dem Konzept Steinhaus einmal genau vergleicht, dann gibt es heute objektiv keinen echten Grund mehr, auf Holz beim Hausbau zu verzichten. Eine Vielzahl von Materialien – allem voran Plastik, aber auch alle Arten von Metallen und Verbundmaterialien steht für alle Bereiche des Lebens zur Verfügung und der Holzmangel ist historische Vergangenheit geworden. Weideflächen könnten mit dem Abbau der sogenannten „Nutztiererzeugung“ wieder bewaldet werden, Holz für Holzhäuser wird genug erzeugt und die Produktion könnte recht leicht auch gesteigert werden, um einen wachsenden Markt zu bedienen. Was dem im Weg steht, sind solche Mythen vom „langlebigen Steinhaus“ und „kurzlebigen Holzhaus“, die objektiver Untersuchung nicht standhalten und die wir deswegen hier einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen möchten.
Tatsächlich wäre es sogar noch länger, aber das Problem mit solchen Aussagen ist natürlich, dass keiner voraussagen kann, dass über so lange Zeiträume immer jemand da ist, der das Holzhaus im Garten so betreut, dass die für die potentiell fast unbegrenzte Lebensdauer nötige Trockenkonservierung des Holzes immer erhalten bleibt. Zehn Jahre undichtes Dach sind im Zeitraum von 1000 Jahren nur eine ganz kurze Periode, aber es reicht, um das Holzhaus zu zerstören. Dasselbe gilt übrigens natürlich auch für Steinhäuser, die statistisch mit durchschnittlich 100 Jahren dieselbe Lebensdauer erreichen können, wie Holzhäuser. Diese Lebensdauer wird in beiden Fällen aber nicht durch die Haltbarkeit des Baumaterials begrenzt, sondern dadurch, dass die Menschen einfach in modernen, zeitgemäßen Häusern wohnen möchten und deswegen alte Häuser – ob aus Holz oder aus Stein – dann abreißen, um Platz für neue Häuser zu schaffen. Manchmal ist auch wirklich ein Grund der, dass einfach keiner mehr die Pflege übernimmt.
Die durchgängige Aufmerksamkeit und Erhaltungsarbeiten sind dann auch das „Geheimnis“ sehr alter Holzbauten, wie etwa Holztempel oder Holzkirchen. Wenn immer jemand da ist, der das Dach dicht hält, dann verrottet trockenes Holz einfach nicht, weil für alle abbauenden Organismen, von Bakterien über Pilze bis zu Holzwürmern, Wasser eine Grundvoraussetzung für Leben, Stoffwechsel und Wachstum ist.
Ein Holzhaus – ob im Garten oder als Wohnhaus auf dem Baugrundstück – hat objektiv so viele Vorteile gegenüber Steinhäusern, dass man deren fortlaufende Popularität auch als Maß dafür nehmen könnte, wie viel den Menschen gesellschaftliche Anerkennung bedeutet, denn weder in den Bereichen Bautechnik, Material noch in den Bereichen Wohnqualität, Funktionalität und schon gar nicht im finanziellen Bereich bieten Steinhäuser tatsächliche Vorteile, eher ist es anders herum. Hier einmal ein kleiner Vergleich:
Gute Pflege heißt hier einfach: Schutz vor Dauernässe:
Solange das Holz trocken bleibt, bleibt Ihr Holzhaus voll intakt.