Ein Holzhaus im Garten – Nutzungsdauer 100 Jahre?
14.04.2021
Holzhäuser findet man in immer mehr Gärten. Sei es ein normales Gartenhaus, ein Geräteschuppen, ein modernes Gartenhaus, welches als Freizeitzentrum oder als Gästewohnung fungiert, eine Gartensauna oder sogar ein Ferienhaus, was man dauerhaft bewohnen oder lang- oder kurzfristig vermieten kann: Ein Holzhaus hat in Deutschland trotz seiner vielen Vorteile immer noch die Assoziation, verglichen mit einem Steinbau eher eine weniger langfristige Lösung zu sein, obwohl Statistiken etwas anderes sagen. Demnach besitzen Holzhäuser generell dieselbe Lebensdauer wie Steinhäuser. Wenn Sie also noch in jungen Jahren ein solches Holzhaus im Garten errichten, dann sollten Sie durchaus daran denken, dass noch ihre Enkel und Urenkel und deren Nachkommen dieses Holzhaus nutzen werden.
Wir gehen dem Mythos vom langlebigen Steinhaus und kurzlebigen Holzhaus im folgenden Artikel einmal auf den Grund und beschäftigen uns außerdem mit der Frage, was Sie machen können, damit Ihr Holzhaus im Garten ohne viel Aufwand wirklich ein biblisches Alter erreichen kann, wie es beispielsweise von Holztempeln in China bekannt ist.
Holz und Stein historisch gesehen
Holzhäuser, tatsächlich Blockhäuser, also ganz ähnlich denen, die wir in moderner optimierter Form auch heute noch im sogenannten Blockbau mit den durch spezielle Auskerbungen stabilen Eckverbindungen der Wände bauen, waren die hauptsächlichen Wohnungen im waldreichen Mitteleuropa, bevor die Römer kamen. Diese sorgten mit dem Bau von Holzpalisaden, Holzwaffen, wie Katapulten und Belagerungstürmen, vor allem durch den Schiffbau und durch den Brennholzverbrauch von Schmelzöfen und Schmieden schnell für die Entwaldung weiter Flächen und brachten dann, nachdem die ersten Forts aus Holz errichtet wurden, ihre Kultur der Steinhäuser nach Deutschland.
Wie immer nimmt man die Kultur der Sieger nach und nach an und so waren, selbst nachdem die Römer wieder weg waren, Steinhäuser erst als Herrschaftshäuser und Verwaltungsgebäude ein Zeichen von römischer „Herrschaftskultur“, was die „kleinen Leute“ dann dazu brachte, dass jeder, der es sich leisten konnte sein Fachwerkhaus abriss und statt dessen ein repräsentables Steinhaus bewohnen wollte. Das ist tatsächlich der Grund, warum Steinhäuser in Deutschland immer noch so populär sind. In Nordeuropa, wo die Römer nie waren, gab es dann natürlich einen kulturellen Einfluss aus Mitteleuropa etwa aus England, Frankreich, Holland und Deutschland, aber Holzhäuser blieben dort signifikant beliebter und populärer.
Ist heute eine Rückkehr zum Holzhaus möglich?
Wenn man es so sieht, dass sich Steinhäuser -möglicherweise als zweitbeste Ersatzlösung – etabliert hatten, weil die Römer das Holz anderweitig benötigten und so für einen Holzmangel sorgten, wofür einiges spricht, wenn man das Konzept Holzhaus mit dem Konzept Steinhaus einmal genau vergleicht, dann gibt es heute objektiv keinen echten Grund mehr, auf Holz beim Hausbau zu verzichten. Eine Vielzahl von Materialien – allem voran Plastik, aber auch alle Arten von Metallen und Verbundmaterialien steht für alle Bereiche des Lebens zur Verfügung und der Holzmangel ist historische Vergangenheit geworden. Weideflächen könnten mit dem Abbau der sogenannten „Nutztiererzeugung“ wieder bewaldet werden, Holz für Holzhäuser wird genug erzeugt und die Produktion könnte recht leicht auch gesteigert werden, um einen wachsenden Markt zu bedienen. Was dem im Weg steht, sind solche Mythen vom „langlebigen Steinhaus“ und „kurzlebigen Holzhaus“, die objektiver Untersuchung nicht standhalten und die wir deswegen hier einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen möchten.
Das Holzhaus im Garten hat eine potenzielle Lebensdauer von über 1000 Jahren
Tatsächlich wäre es sogar noch länger, aber das Problem mit solchen Aussagen ist natürlich, dass keiner voraussagen kann, dass über so lange Zeiträume immer jemand da ist, der das Holzhaus im Garten so betreut, dass die für die potentiell fast unbegrenzte Lebensdauer nötige Trockenkonservierung des Holzes immer erhalten bleibt. Zehn Jahre undichtes Dach sind im Zeitraum von 1000 Jahren nur eine ganz kurze Periode, aber es reicht, um das Holzhaus zu zerstören. Dasselbe gilt übrigens natürlich auch für Steinhäuser, die statistisch mit durchschnittlich 100 Jahren dieselbe Lebensdauer erreichen können, wie Holzhäuser. Diese Lebensdauer wird in beiden Fällen aber nicht durch die Haltbarkeit des Baumaterials begrenzt, sondern dadurch, dass die Menschen einfach in modernen, zeitgemäßen Häusern wohnen möchten und deswegen alte Häuser – ob aus Holz oder aus Stein – dann abreißen, um Platz für neue Häuser zu schaffen. Manchmal ist auch wirklich ein Grund der, dass einfach keiner mehr die Pflege übernimmt.
Die durchgängige Aufmerksamkeit und Erhaltungsarbeiten sind dann auch das „Geheimnis“ sehr alter Holzbauten, wie etwa Holztempel oder Holzkirchen. Wenn immer jemand da ist, der das Dach dicht hält, dann verrottet trockenes Holz einfach nicht, weil für alle abbauenden Organismen, von Bakterien über Pilze bis zu Holzwürmern, Wasser eine Grundvoraussetzung für Leben, Stoffwechsel und Wachstum ist.
Was spricht noch für ein Holzhaus?
Ein Holzhaus – ob im Garten oder als Wohnhaus auf dem Baugrundstück – hat objektiv so viele Vorteile gegenüber Steinhäusern, dass man deren fortlaufende Popularität auch als Maß dafür nehmen könnte, wie viel den Menschen gesellschaftliche Anerkennung bedeutet, denn weder in den Bereichen Bautechnik, Material noch in den Bereichen Wohnqualität, Funktionalität und schon gar nicht im finanziellen Bereich bieten Steinhäuser tatsächliche Vorteile, eher ist es anders herum. Hier einmal ein kleiner Vergleich:
- Das Holzhaus im Garten wird vorgefertigt gekauft und in kürzester Zeit errichtet, während Steinhäuser meist individuell geplant werden und die Bauzeit meist mehrere Jahre beträgt. Dabei sind individuelle Ausführungen unserer Produkte auch leicht zu vereinbaren.
- Das Holzhaus kostet als Rohbau und auch fertig eingerichtet nur einen Bruchteil eines Steinhauses. Darüber hinaus ist natürlich auch die Bauzeit ein ganz erheblicher finanzieller Faktor.
- Ein Holzhaus wird aus einem hervorragenden natürlichen Wärmedämmstoff errichtet, während Stein die Temperaturen sehr gut leitet. Das mag für mediterrane Klimata gut sein, ein Blick in die kälteren Regionen des Globus zeigt aber, dass Holz DIE Lösung für effektive Wärmedämmung ist und Holzhäuser dort nach wie vor bevorzugt werden.
- In der Folge sind zusätzliche Wärmedämmungen beim Holzhaus nur in weit geringerem Umfang nötig als bei Steinhäusern.
- Ein Holzhaus hat eine angenehme Holzoptik nach außen und nach innen. Weder Tapezieren noch Verputzen ist nötig.
- Das Innenklima im Holzhaus ist bekannt ausgeglichen, was Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten angeht. Der atmende Naturstoff Holz sorgt sogar in begrenztem Umfang für eine Filtration der Innenluft.
- Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und daher hat ein Holzhaus auch nur einen sehr kleinen ökologischen Fußabdruck. Im Vergleich dazu entsteht über die Hälfte der weltweiten Müllberge durch Bauschutt von Steinhäusern.
- Die Lebensdauer eines gut gepflegten Holzhauses ist ähnlich wie die eines gut gepflegten Steinhauses. Es ist halt nur billiger, einfacher, besser isoliert und hat ein besseres Wohnklima.
Was macht ein Holzhaus langlebig?
Gute Pflege heißt hier einfach: Schutz vor Dauernässe:
- Das Dach sollte immer dicht sein
- Ein gutes, trockenes Fundament, wenn nötig mit Drainage, schützt vor Bodenfeuchtigkeit
- Holzschutz kann an der Wetterseite sinnvoll sein
- Bewuchs sollte ringsum beschnitten werden. Die Wände sollten jederzeit mindestens etwa 20cm freie Lüftung ringsum haben.
- Achten Sie darauf, dass auch die Lüftung des Bodens von unten offenbleibt.
- Lüftung der Innenräume, insbesondere nach erhöhter Freisetzung von Wasserdampf (Kochen, duschen, putzen)
- Erhalten Sie schon beim Bau die Atmungsaktivität des Hauses und vermeiden Sie Dampfsperren.
Solange das Holz trocken bleibt, bleibt Ihr Holzhaus voll intakt.
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