Anleitung zum Bau eines Hochbeets

20.05.2024

Mit Salaten bepflanztes Hochbeet

Im letzten Blogbeitrag haben wir erläutert, in welchen Fällen sich der Bau eines Hochbeets lohnt und einige Vor- und Nachteile beleuchtet. In diesem Beitrag geht es darum, wie man ein langlebiges Hochbeet baut und mit welcher Befüllung man das Pflanzenwachstum fördert. Dabei gehen wir besonders auf das richtige Material für die Einfassung und die unterschiedlichen Bedürfnisse von Zierpflanzen und Gemüse ein.

Geeignete Materialien für das Hochbeet

Die Einfassung des Hochbeets besteht in der Regel aus Holz, Metall, Ziegelsteinen, Kunststoff oder Gabionen. Die Wahl des richtigen Materials hängt von den jeweiligen Eigenschaften ab, ist aber auch eine Frage der Kosten und des Aufwands.

Holz zeichnet sich durch sein natürliches Aussehen aus und ist leicht zu bearbeiten. Außerdem ist es ein guter Wärmespeicher, der die im Hochbeet erzeugte Wärme zurückhält. In vielen Baumärkten gibt es Bausätze für Hochbeete aus Holz, aber auch Fässer, Europaletten oder das Holz eines ausgedienten Gartenhauses können zum Hochbeet umfunktioniert werden. Ist Holz jedoch ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt, beginnt es zu verrotten. Beim Hochbeet entsteht die Feuchtigkeit sowohl durch die Befüllung als auch durch den Untergrund. Deshalb sollte ein Hochbeet aus Holz imprägniert und von innen mit Teichfolie ausgekleidet werden.

Hochbeet aus Holz Hochbeet aus Metall

Metall sieht modern aus und ist widerstandsfähiger als Holz, wenn es sich um rostfreien Stahl oder Aluminium handelt. Allerdings sind Metallhochbeete teurer als Holzhochbeete. Metall ist zudem ein guter Wärmeleiter, sodass die Befüllung des Hochbeets stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.

Kunststoff ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und kann zusätzlich nicht rosten. Es lässt sich leicht reinigen und ist leichter als andere Materialien, was den Transport und die Montage erleichtert. Allerdings wirkt Kunststoff weniger hochwertig und ist weniger stabil. Es kann sich unter dem Gewicht der Befüllung sichtbar verformen. Kunststoff ist zudem eine der am wenigsten umweltfreundlichen Optionen.

Gabionen sind mit Steinen gefüllte Drahtrahmen. Sofern der Draht rostfrei und stabil ist, können Gabionen langfristig hohen Belastungen standhalten. Für die Füllung werden Steine in verschiedenen Farben und Texturen verwendet, wodurch das Hochbeet an die Gestaltung des restlichen Gartens angepasst werden kann. Tagsüber speichern die Steine die Wärme und geben sie nachts an die Erde im Hochbeet ab, was besonders zu Beginn der Gartensaison das Pflanzenwachstum fördert. Der Bau einer Gabione ist allerdings teurer und aufwendiger als das Zusammenstecken eines Holzrahmens.

Ziegelsteine und Beton sind besonders stabil und vermitteln einen robusten Eindruck. Wie Gabionen speichern sie Wärme und geben sie nachts an das Hochbeet ab. Wegen ihres hohen Gewichts benötigen sie jedoch ein Fundament, da die Umrandung des Hochbeets sonst absacken und auseinanderbrechen kann. Außerdem ist der Bau aufwendiger als bei anderen Materialien und meist auch teurer.

Die Größe auswählen

Die richtige Größe hängt vom Standort, der Pflanzenauswahl und den körperlichen Möglichkeiten der Personen ab, die das Hochbeet bearbeiten.

  1. Standort
    Der zur Verfügung stehende Platz begrenzt bereits die Auswahl des Hochbeets. Achten Sie darauf, dass das Hochbeet genügend Sonnenlicht erhält und andere Pflanzen nicht beschattet werden.
  2. Pflanzen
    Falls Sie sich schon entschieden haben, was Sie im Hochbeet pflanzen möchten, beachten Sie die Wurzeltiefe der ausgewählten Pflanzen. Wurzelgemüse und Beerensträucher beispielsweise wurzeln tiefer als viele andere Gemüsesorten. Auch in der Breite und Länge sollte das Hochbeet ausreichend Platz bieten.
  3. Körperliche Möglichkeiten
    Das Hochbeet sollte so hoch sein, dass Sie sich beim Gärtnern nicht zu weit bücken müssen. Wenn Sie jedoch mit kleinen Kindern gärtnern möchten, ist ein niedriges Beet besser geeignet. Zudem sollte das Hochbeet so schmal sein, dass Sie alle Bereiche ohne Hilfsmittel erreichen können. Vor allem das Gießen sollte problemlos möglich sein.

Das Hochbeet befüllen

Die Befüllung des Hochbeets hängt stark von der Bepflanzung ab. Für eine ertragreiche Gemüseernte wird das Hochbeet so befüllt, dass im unteren Bereich Wärme und Nährstoffe durch Verrottung entstehen. Bei einer Bepflanzung mit Zierpflanzen ist dies nicht notwendig.

Zierpflanzen

Bei Zierpflanzen wird das Hochbeet zu einem Drittel mit Kies oder einem anderen Drainagematerial gefüllt, um Staunässe zu vermeiden. Legen Sie ein Gartenvlies darüber und füllen Sie das Hochbeet mit Blumenerde auf. Wählen Sie eine Blumen- oder Hochbeeterde, die die richtigen Nährstoffe für Ihre Pflanzen enthält.

Garten-Holzhaus Sophia als Gartenküche-1 | HansaGarten24

Gemüse

Gemüsebeete sind ein beliebter Lebensraum für Wühlmäuse, da sie dort Nahrung finden und Gänge bauen können. Deshalb sollte der Boden des Hochbeets mit einem engmaschigen Hühner- oder Kaninchengitter versehen werden.

Die untere Hälfte des Hochbeets besteht aus verschiedenen Gartenabfällen. Zuerst wird grobes Material wie Gehölzschnitt als Drainageschicht eingefüllt und gut verdichtet, damit die Füllung später nicht zu stark absackt. Darauf kommen Schichten aus dünnen Ästen, Rasenschnitt, Laub und anderen Grünabfällen. Diese verrotten allmählich und setzen dabei Nährstoffe und Wärme frei, die das Pflanzenwachstum fördern.

Die obere Hälfte des Hochbeets wird mit einer großzügigen Schicht groben Kompost gefüllt, der nicht vollständig verrottet sein muss. Darauf werden dünnere Schichten aus vollständig verrottetem Kompost und Pflanzerde aufgebracht. Achten Sie bei der Pflanzerde darauf, dass sie die richtige Nährstoffzusammensetzung für das Gemüse hat, das Sie im Hochbeet anbauen möchten.

In trockenen Regionen können Sie die Pflanzerde mit zerkleinerter oder pelletierter Schafwolle mischen. Sobald Mikroorganismen in der Erde die Fettschicht der Wolle abgebaut haben, speichert sie Wasser wie ein Schwamm. Nach der Aussaat kann zusätzlich eine Mulchschicht auf der Bodenoberfläche verteilt werden, um ein zu schnelles Austrocknen zu verhindern.

Praktische Ergänzungen für Hochbeete

Wenn Sie Ihr Hochbeet für den Gemüseanbau nutzen, gibt es zahlreiche Extras, die Ihnen zu einer noch reicheren oder früheren Ernte verhelfen oder die Gartenarbeit erleichtern. Neben Gitteraufsätzen für Erbsen, Tomaten und Co. gibt es Frühbeetaufsätze und Vliestunnel, die Ihr Hochbeet im Frühjahr in ein kleines Gewächshaus verwandeln und die Pflanzen vor Vögeln und Insekten schützen. Auch ein Schneckenschutz kann an der Umrandung angebracht werden.

Hochbeet mit Rankhilfe Hochbeet mit Vogelschutz

In trockenen Regionen können Ollas, Tonkegel oder eine Tropfbewässerung für ausreichend feuchtes Substrat sorgen. Ollas sind bauchige Tongefäße, die fast vollständig in das Substrat eingegraben und mit Wasser gefüllt werden. Der poröse Ton gibt das Wasser langsam an das Substrat ab, sofern dieses trockener ist als der Ton selbst. Auf diese Weise wird das Wasser tief in das Substrat eingebracht, wodurch weniger Wasser verdunstet und das Unkrautwachstum gehemmt wird.

Tonkegel funktionieren ähnlich. Sie werden auf mit Wasser gefüllte PET-Flaschen aufgesetzt und in den Boden gedrückt. Durch den Tonkegel sickert das Wasser langsam aus der Flasche in den Boden. Alternativ kann ein Perl- oder Tropfschlauch in das Hochbeet gelegt werden. Zusammen mit einer Zeitschaltuhr kann die Bewässerung so vollautomatisch erfolgen.

Instandhaltung des Hochbeets

Falls Sie Holz als Einfassung für Ihr Hochbeet verwenden, sollten Sie es jährlich mit einem geeigneten Holzschutzmittel behandeln, um es dauerhaft vor Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen.

Alle fünf bis sieben Jahre sollte außerdem die Füllung des Hochbeetes erneuert werden. Zu diesem Zeitpunkt ist das organische Material vollständig zersetzt und weitgehend ausgezehrt. Es kann aber noch als Humus für normale Gartenbeete verwendet werden. Die Befüllung des Hochbeetes erfolgt ebenso wie bei der Neuanlage.