Wintergemüse am Gartenhaus

23.09.2018

Wintergemüse am Gartenhaus

Endlich hat die lange Trockenphase am Gartenhaus vielerorts in der zweiten Augustwoche geendet. Wer größere Regenwasservorräte angelegt hatte, konnte sich freuen, denn nur wenige Kulturen, wie Lauch oder Auberginen sind gut ganz ohne oder mit nur sehr wenig Bewässerung ausgekommen. Manchen Kräuterarten, die dem Mittelmeerraum stammen und starke Sonne und wochenlange Trockenphasen gewohnt sind, wie Ysop , Thymian, Rosmarin, Majoran, Oregano und Salbei hat das Wetter ebenfalls gefallen.

Für viele ist die Konsequenz der langen Trockenheit, die Regenwasserspeicher am Gartenhaus auszubauen, um für künftige Trockenperioden dieser Art besser gerüstet zu sein. Eine zusätzliche Regentonne oder vielleicht gleich ein unterirdischer Speicher mit drei oder vier Kubikmetern Speicherkapazität würde die Gartenbewässerung für eine längere Zeit sicher stellen.

Glücklicherweise wurde das Trinkwasser nicht wirklich knapp, so dass man vieles mit Bewässerung aus dem Gartenschlauch retten konnte. Hierbei ist aber auch Vorsicht angesagt: Manche Kulturen, gerade die südländischen, wie etwa Tomaten oder Paprika, vertragen das kalte Leitungswasser nicht so gut. Es könnte besser sein, das Leitungswasser dann erst in der Regentonne eine Weile abstehen zu lassen, damit es sich vor der Bewässerung etwas erwärmen kann.

Das heiße Wetter hatte nicht nur Nachteile am Gartenhaus

Mal ganz davon abgesehen, dass Hitze und Trockenheit genau die Bedingungen sind, die dafür sorgen, dass Gartenhäuser aus Holz fast gar nicht altern, wenn man mal von der Verfärbung des Holzes durch die Sonneneinstrahlung absieht, die aber keine Auswirkungen auf die Haltbarkeit oder Lebensdauer hat, wurden auch Kulturen aus südlichen Ländern begünstigt.

Überall sind zum Beispiel die Paprika mal einmal richtig rot oder gelb geworden und das schon im frühen August, wo man sonst bis Anfang Oktober warten musste und dann waren viele immer noch nicht reif. Auch die Tomatenernte läuft gut und viele Gartenhäuser werden schon zu Einkochstationen umfunktioniert, weil die reiche Ernte sonst nicht wegzubringen ist. Andere stellen einen Tisch an der Straße auf, auf dem sie ihre Überschüsse für die Nachbarn anbieten.

Zucchinis und Kürbisse haben sich sehr gut entwickelt und Riesenexemplare hervorgebracht. Zitronen werden reif und auch heimisches Obst erzielt vielerorts Rekordernten.

Kündigen die ersten Ernten schon das Ende des Gartenjahres am Gartenhaus an?

Je nachdem in welcher Klimazone Ihr Gartenhaus steht, können die ersten Fröste schon im September erwartet werden. Es wäre also völlig sinnlos, noch Ende August neues Gemüse da auszusäen, wo die ersten Flächen frei werden. Wirklich? Wir möchten Ihnen im folgenden Artikel zeigen, wie Sie Ihren Garten über den ganzen Winter hinweg nutzen können. Sicher wird in der Winterkälte nicht so viel wachsen, wie im Sommer aber es ist möglich, über den gesamten Winter hinweg frisches Gemüse und Salate aus dem Garten zu ernten.

Konventionell werden Wintergemüse am Gartenhaus erst spät ausgesät

Das Gartenhaus im Winter, sofern es am Gemüsegarten steht, bietet meist einen etwas tristen Eindruck. Aus der Schneedecke schauen eventuell ein paar Grünkohle oder Rosenkohle hervor, Gemüsesorten, von denen bekannt ist, dass es winterharte Sorten gibt. Auch das Stecken von Knoblauch im Herbst ist bekannt, der dann im Frühjahr schnell wachsen kann. Winterwirsing, Winterportulak, der auch Winterpostelein genannt wird oder Winterpetersilie verraten schon durch ihre Namen, dass sie winterhart sind und den einsamen Grünkohlen am Gartenhaus eigentlich Gesellschaft leisten könnten.

Kulturen mit bekannt kurzen Vegetationszeiten, wie Radieschen können natürlich auch noch bis in den Frühherbst hinein ausgesät werden. Buschbohnen kann man durchaus auch noch im August probieren und sie empfehlen sich wegen ihrer Luftstickstoff bindenden Knöllchenbakterien insbesondere da, wo Starkzehrer, wie Kohl, Kartoffeln, Zucchini oder Mais die Stickstoffvorräte des Bodens erschöpft haben. Manch ein fortgeschrittener Bio- oder gar bioveganer Gärtner wird vielleicht dort auch Gründüngung wie Kleearten, Luzerne oder Senf ausbringen, die lediglich den Boden bedecken, im Frost absterben und im Frühjahr als Gründüngung untergebracht oder gemulcht werden.

Frischer Salat zu Weihnachten aus dem Gemüsegarten am Gartenhaus

Der Winter muss für den Gemüsegärtner keine ungenutzte Jahreszeit am Gartenhaus sein. Dieser Meinung ist auch Wolfgang Palme von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Wien, der sich besonders mit Wintergemüse beschäftigt und dabei einige ganz erstaunliche Dinge entdeckt hat. So sind die Mindesttemperaturangaben in der Literatur oder wie sie von den Erzeugern von Saatgut angegeben werden für viele Gemüsesorten offensichtlich viel zu hoch angegeben.

Gerade für Salate, die ja bekanntlich aus dem Gemüsegarten am Gartenhaus frisch am besten schmecken, gilt, dass sie bei Temperaturen unter minus sechs bis zehn Grad Celsius zwar einfrieren aber erstaunlicherweise tauen sie auch wieder auf und leben danach ganz normal weiter. Biogärtner berichten, dass Salate und zwar klassische Pflücksalate der Art Lactuca sativa als sich selbst aussähende Permakulturen regelmäßig die Winter überleben und dann schon im März geerntet werden können.

Für Feldsalat, eine ganz andere Art aus der Familie der Baldriangewächse, ist die Winterhärte ja bekannt.

Eine ganze Reihe von Gemüsen eignet sich gut für eine Winterernte am Gartenhaus

Mehr als 70 verschiedene Gemüsesorten hat Wolfgang Palme schon detailliert auf ihre Wintertauglichkeit untersucht, als tauglich befunden und die Ergebnisse in seinem Buch „Frisches Gemüse im Winter ernten“ veröffentlicht. Dabei kommt es auf die Aussaatzeit an, ob Sie die Ernte irgendwann im Winter am Gartenhaus unter dem Schnee herausholen oder ob die Pflanzen nur überwintern und dann ganz früh im Frühjahr, etwa im März für die Ernte bereitstehen.

Ein kritischer Punkt ist es, die Pflanzen während sie gefroren sind möglichst nicht zu berühren oder zu ernten, sondern in einer frostfreien Periode. Jede Bewegung gefrorener Pflanzenteile führt dazu, dass Eiskristalle das Gewebe zerstören. Die Blätter verfärben sich schwarz und werden schlaff und unappetitlich, Deswegen sind Folientunnel von Vorteil, weniger um die Pflanzen vor der Kälte zu schützen sondern mehr, um sie vor Wind, Störungen und unkontrollierter Nässe zu schützen. Laut Herrn Palme ist nicht der Frost, sondern die Nässe das eigentliche Problem im Winter.

Schutzvorrichtungen am Gartenhaus sind nicht nicht unbedingt nötig aber günstig

Auf Folientunnel könnte man sich ja einstellen, wenn man dafür die fünf Wintermonate als aktive Gartenzeit gewänne. Holen Sie im November die Folientunnel aus dem Gartenhaus, dann entsteht dort Platz für die Gartenmöbel, die Sie im Winter sowieso nicht brauchen.

Auch Rahmen, etwa für Frühbeete mit Abdeckungen oder Hochbeete mit Abdeckungen sind für solche Winterkulturen bestens geeignet.

Dabei sollten Sie aber die Pflanzen nicht zu früh abdecken, damit sie sich an die Kälte gewöhnen können. Von November bis März können die Kulturen abgedeckt sein. Dabei nicht das Gießen vergessen, welches sparsam sein sollte und das Lüften während wärmerer trockener Phasen.

Welche Gemüsesorten empfehlen wir Ihnen für eine Probeaussaat am Gartenhaus im Spätsommer und Herbst?

Gerade in der grauen Winterzeit wird etwas Grün am Gartenhaus nicht nur nützlich als lokale, frische und vitaminreiche Nahrung sein, sondern auch noch gut aussehen. Es gibt Zierkohle, die in verschiedenen Farben bizarre Formen ausbilden, die vom Grünkohl abstammen und seine Winterfestigkeit mitbringen. Aus der Familie der Kohlgewächse empfiehlt Herr Palme außerdem die Asia-Salate, Palmkohl, Butterkohl, Pak Choi und Mizuna.

Natürlich wird auch immer mehr bekannt, dass viele heimische Wildkräuter nicht nur heilkräftige Wirkungen entfalten, sondern auch in Salaten, Smoothies oder Beilagen und Dekorationen sehr gesund und schmackhaft sind. Der Sauerampfer gehört in diese Kategorie.

Ergänzen Sie diese Auswahl mit Lauch, Schwarzwurzeln, Spinat, Winterportulak, Kopfsalat, Pflücksalat und Feldsalat und die Versorgung mit frischen, auf Wunsch gerne biologisch angebauten, frischen Salaten und Gemüsen im Winter ist gesichert und Ihr Gartenhaus macht sich auch im Winter sehr schön, wenn es von viel Grün umgeben ist.

Kategorien:

Uncategorized